Ambien Baby ist das gemeinsame Projekt von Isla-Gründer Nap und Planet-Euphorique-Chefin D. Tiffany, die auf ihren bisherigen Veröffentlichungen ein paar unwahrscheinlich wirkende Kompromisse zwischen Swagger-House, Breakbeats und psychedelischen Dance-Music-Derivaten geschlossen haben. »Taste the Bass« schließt da nahtlos an. Der Opener »Engendrx« könnte gut und gerne aus dem Salon-des-Amateurs-Umfeld stammen, bringt distanzierte Vocals mit 1980er-Charme mit einem bouncenden Big-Beat-Groove zusammen, der von Acid-Melodien umspielt und allerhand weirden Sounds umkreist wird. Danach verneigt sich das Duo merklich vor Chicagoer Größen wie Ron Hardy: »101 We Love You« ist ein electroider House-Jacker. Das erweist sich nur als Vorspiel auf einen EBM-beeinflussten Techno-Track mit Trance-Einflüssen und psychotisch-psychedelischer Note – im besten Sinne desorientierend. Als wäre die stilistische Gemengelage auf den drei vorigen Stücken nicht schon überfordernd genug gewesen, legt »You Can’t Forget Groove« mit einem hochgeschwinden Disco-Beat, vielen putzigen Klangspielereien und noch absonderlicheren Murmel-Vocals einen drauf. Kein Track dieser EP klingt wie der andere oder überhaupt etwas, das irgendwann jemals zu hören gewesen war. Ambien Baby behalten ihr Händchen für ungewöhnliche Rekombinationen aus der Dance-Music-Geschichte.
Taste The Bass