»I feel compelled to champion the underdog«, sagte der Melbourner Radiomoderator und Labelmacher Michael Kucyk kürzlich in einem Interview. Seine Faszination für die Musik der Außenseiter und ihre unentdeckten Geschichten führte 2015 zur Gründung seines Labels Efficient Space. Seitdem veröffentlicht er weitgehend unbekannte Musik aus Australien, die von Post-Punk bis Synthie-Pop verschiedene Genres abdeckt. Jetzt »Hashish Hits«, eine Compilation mit Werken des 2009 verstorbenen MCs und Produzenten Ali Omar. Geboren im britischen Liverpool, emigrierte er in den 1990er Jahren nach Australien, wo er mit dem Produzenten Andy Fitzgerald das Downbeat-Duo Atone gründete.
Als MC belebte er die lokale House-, Dub-, Jungle- und Bass-Szene und machte sich einen Namen als talentierter Studioproduzent, der in Live-Sessions virtuos mit Akai-Sampler und Atari umging. Solo veröffentlichte er zwischen 1998 und 2004 vier CD-Alben auf seinem Label Hashish Studios, die er in lokalen Plattenläden oder bei seinen Live-Auftritten verkaufte. Nun macht Efficient Space acht seiner Tracks endlich der weiten Welt zugänglich. Fantastischer Downbeat trifft auf Dub, der auch mal mit House-Chords tanzt. Dazu MC-Chanting à la Tikiman, mal zu Muslimgauze-Vibes, mal zu balearischem TripHop. Auch eine lässig abgehangene Detroit Hashish House-Nummer ist dabei. Stets präsent ist der Dub, der als Stil mal mehr, mal weniger direkt ausformuliert durch die Tracks geistert. Das alles in einer erstaunlich zeitlosen Produktionskunst, die den Raum in Zeitlupe ausdehnt und dem bis dato eher unbekannten Dub-Underdog Ali Omar eine späte globale Anerkennung bescheren dürfte.
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Hashish Hits