Feiern im Namen der Tugend. Der Musiker Alhaji Waziri Oshomah aus dem Süden Nigerias tritt seit den 1970er-Jahren mit dieser Mission auf. Als gläubiger Muslim trägt er nachdenkliche und fromme Texte vor, in denen er unter anderem vor den gesundheitlichen Nachteilen der Eifersucht warnt (»Jealousy«). Der Highlife-Stil, den seine Band dazu beisteuert, weiß mit seinen Kräften gut hauszuhalten, vermischt die Feiereuphorie seiner körperaffizierenden Polyrhythmik mit bedächtigem Tempo, sodass immer noch genügend Ruhe und Aufmerksamkeit für Alhaji Waziri Oshomahs Botschaft bleibt, die er allem Anschein nach unabhängig vom individuellen Glaubensbekenntnis seiner Zuhörer verkündet. Was mitunter etwas an Raum beansprucht, um sich richtig entfalten zu können: Der einigermaßen lustig betitelte Song »Alhaji Yesufu Sado Managing Director« dauert knapp 18 Minuten. Bläser setzt er dabei diskret ein, in „Omhona“ etwa gibt es ein prominentes Saxofonsolo. Auffälliger sind hingegen die Orgelklänge, manchmal psychedelisch flirrend wie in »Ovini Omoekeke Alhaji Inu Umoru« oder »Okhume Ukhaduame«. In Letzterem lautet eine der Zeilen im Übrigen: »I wish nobody evil in my life«. Wenn Spiritualität sich immer so offen an alle richten würde, wäre da wohl ein kleines Problem weniger auf der Welt.
Sir Waziri Oshomah & His Traditional Sound Makers
Volume 3
Superfly