Highlife made in Germany. Mag verwirren, stimmt bei Alhaji Kwabena Frimpongs Album »Abrabo« von 1984 aber buchstäblich. Der ghanaische Gitarrist und Sänger nahm die Platte in Hamburg mit seiner Stammband Cubano Fiestas auf, vertrieben wurde sie über Teldec. Ein Label scheint sich damals nicht gefunden zu haben, vielleicht einer der Gründe dafür, warum jetzt nach 38 Jahren zum ersten Mal eine Reissue erscheint. An der Musik kann es nicht gelegen haben. Alhaji K. Frimpong, wie er sich ebenfalls nannte, pflegt in den vier ausgedehnten Nummern auf »Abrabo« einen filigranen Highlife-Sound, zwanglos ergänzt um Elemente des Soul. Im Titelstück rollt etwa unter Frimpongs Gesang ein dezenter Funk-Bass, der sich mit der kreiselnden Gitarre reibungslos verzahnt. Dazu ein Gesang, der, wie in »Abusuafo«, auch gern lange mehrstimmige Bögen bildet. Bläser kommen sehr gezielt hinzu, in »Enna« mit einem längeren Trompetensolo, doch selbst das eher unaufdringlich. Wie die gesamte Platte auf eine so elegante Weise ihr ganz eigenes Understatement pflegt, dass man hinterher zunächst womöglich gar nicht mehr so genau weiß, warum sie einem gefallen hat. Ein Kompliment, das man auch nicht bei jedem Album machen kann.
Abrabo