Das ist jetzt etwas komplizierter. Zunächst einmal ist da Alessandro Alessandroni. Dessen Name wohl eher weniger geläufig ist, der als Musiker gleichwohl vielen im Ohr sein dürfte. Als Pfeifer nämlich trug der Komponist nicht unwesentlich zu den Soundtracks seines Schulfreunds Ennio Morricone bei, »Für eine Handvoll Dollar« oder »Spiel mir das Lied vom Tod« sind auch darunter. Im Archiv des selbst als Bandleader und Filmkomponist in Erscheinung getretenen Multiinstrumentalisten Alessandro Alessandroni fanden sich dann vier unveröffentlichte kosmische Disco-Nummern von 1978, die vor drei Jahren unter dem Titel »Afro Discoteca« auf dem italienischen Label Four Flies erschienen. Von diesen vier Nummern hat das Label nach dem großen Erfolg der EP jetzt Remixe beziehungsweise Neubearbeitungen von Landsleuten Alessandronis vorgelegt. Die Band Calibro 35 legt ihre einigermaßen nah am Original orientierte Version von »Africa Voodoo« vor. In den Händen des DJs pAd wiederum wird in seiner Version von »Afro Darkness« der weltraumkundige Funk des Originals durch metallische Roboterbecken fast vollkommen überlagert. Die tribalistische Perkussion der Titelnummer hingegen erweitert Jolly Mare um Kazoo-artige Klänge, lässt dem Bass andererseits im Sinne des Isolationsprinzips beim Remixen reichlich Raum zum Atmen. Und die Melodie übernimmt bei ihm ein schön altmodischer Synthesizer. Einen zweiten Remix von »Afro Darkness« legt schließlich L.U.C.A. vor, der durch große Räumlichkeit und einen weniger aggressiv in den Vordergrund gemischten Beat überzeugt.
Alessandro Alessandroni
Alessandro Alessandroni
Sonor Music Editions