Vordergründig noch immer hauptsächlich als Gitarrist von The Strokes wahrgenommen, ist »Momentary Masters« inzwischen das dritte Soloalbum von Albert Hammond Jr. das letzte Werk »¿Cómo Te Llama?« mittlerweile beachtliche sieben Jahre her. Neben Parallelen zu anderen Ex-Leadgitarristen, die jetzt ihr eigenes Ding machen wie etwa Devonté Hynes drängt sich die zu John Frusciante von den Red Hot Chili Peppers besonders auf. Den führte der Megaerfolg bekanntlich auch erst in die Drogensucht und dann auf Solopfade. Dort würde sich der Vergleich auch schon erschöpfen (weder so experimentell noch so kathartisch wie John Frusciantes Output klingt »Momentary Masters«), wären da nicht auch bei Albert Hammond Jr. die besonders hörenswerten Gitarrenläufe. Manchmal werden gar zu viele Spuren aufeinander geschichtet, die sich dann aber eher überlagern als ergänzen. Als Hauptverantwortlicher für die in eckige Riffs aufgedröselten Akkorde bei The Strokes klingt auch seine Hauptband oftmals deutlich an. Spätestens aber beim Bob Dylan-Cover »Dont’t Think Twice« wird offenkundig, dass Hammond Jr. leider nicht der geborene Leadsänger ist. Zwischen aufgesetzt, nöhlig und überfordert intoniert er den Klassiker und dieser Eindruck setzt sich auch bei den eigenen Songs fort. Um schließlich eine letzte (wohl eher Paralaxe als) Parallele zu bemühen, heißt das wohl, dass Julian Casablancas weiterhin der Mick Jagger der Strokes bleibt, so wie Albert Hammond Jr. deren (nicht mehr Heroin-abhängigen) Keith Richards gibt.
alt-J (∆)
The Dream
Infectious