Ak’Chamel, The Giver of Illness. Ak’Chamel, The Divinatory Monkey. Schon der Name des Duos verrät ihre Haltung zur Welt und zu den Dingen, jedenfalls lässt sich aus dem Bandnamen eine eher fatalistische Sicht auf den Ist-Zustand und die Zukunft ableiten. 2020 hat aus dieser Stimmung heraus mächtige Musik gemacht. »The Totemist« war hier und an vielen anderen Orten ein Highlight des Jahres, perkussiver Avant-Folk, der Tod und Natur in ihrer spirituellen wie materiellen Kraft einfängt und als Klang wiedergibt. Mit »A Mournful Kingdom of Sand« liefert Ak’Chamel nun »den Soundtrack zur Desertifikation der Welt«. Für die Menschen bedeutet die Unfruchtbarkeit des Bodens die Notwendigkeit zur Migration. Diesen Blick in die Zukunft vertont das Album; nichts ist da, wo es hingehört, Sehnsucht überall. Es bleibt unklar, ob man in Nordafrika trauert oder in einem ländlichen irischen Pub nach zwölf Pints die schwere Seele in Ekstase wiegt. »Amazonian Tribes Mimicking The Sound of Chainsaws With Their Mouths« ist ein großartiges Stück, und es gibt noch zwei weitere, die wirklich stark sind. Aber im Vergleich zum Vorgänger fehlt dem Album das Gefühl, die Dringlichkeit – hier klingt das, was ausgedrückt werden soll, zu sehr nach Mission Statement, ist ja okay, we get it, death, decay, extinction.
A Mournful Kingdom Of Sand