Airhead war Gitarrist von James Blake, »Wait« samplet die unverkennbare Stimme von Karen O und auf der Scheibe prangert das Logo vom belgischen Dubstep-Flaggschiff R&S Records: Airheads erste 10inch bringt viel mit, um ein Crossover-Hit zu werden. So wird es aber nicht kommen. Das liegt nicht an den offensichtlichen Zutaten wie den himmlischen Gitarren, die ich so das letzte mal auf dem Debütalbum von The xx gehört habe. Es liegt auch nicht daran, dass das Sample von The Yeah Yeah Yeahs »Maps« falsch in einen neuen Kontext gesetzt worden wäre. Viel mehr ist das Problem, dass man als Hörer Karen Os »Wait« tatsächlich braucht, um daran erinnert zu werden, dass man ja gerade einen Track hört. »Wait« ist zu zerfahren, lutscht sich sozusagen selbst aus – es ist zu anstrengend bei der Sache zu bleiben. Denn immer dann, wenn der Song gerade fühlbar wird, wechselt er seine Gangart: Plötzliche E-Gitarren, die Bassline erleidet einen Schluckaufanfall; und darauf dann, dann kommen wieder die himmlischen The xx-Gitarren, äh nein, da knattert doch schon wieder die E-Gitarre. Ein ambitionierter Track, aber nicht genial genug, um ihn mit dem Kopf zu bewundern. Ein poppiger Track, aber nicht mitreißend genug, um ihn in den Blutbahnen zu fühlen. Die B-Seite schließlich geht deutlich Richtung Post-Dubstep, Englands DJs werden ihn ihre Setlist übernehmen – mehr aber auch nicht. Das gleiche gilt für das Gesamtpaket: Airhead ist einiges gelungen, aber nicht genug, um eine Visitenkarte zu hinterlassen, die im Kopf bleibt.
Wait