Review

Aesop Rock

The Impossible Kid

Rhymesayers • 2016

Innerhalb des amerikanischen Indie-Rap ist Aesop Rock eine verlässliche Instanz. Seit über 20 Jahren veröffentlicht er immer wieder Alben, die Meilensteine markieren. Auch sein neues Doppelalbum »The Impossible Kid« ist ein Instant Classic. Es zeigt einen Musikproduzenten und Rapper, der seinem Stil nach wie vor treu ist, ihn aber weiterspinnt und gerade daraus seine Innovationen schöpft. Aesop Rock macht´s wie immer, ohne sich zu wiederholen. Diesmal zeigt er sich inhaltlich handfester, greifbarer. Abwegig abstrahierte Bilder und Assoziationen lassen einem nach wie vor keine Ruhe, doch sein Mitteilungswille findet auch deutliche Worte, um sein Inneres nach außen zu kehren. Er stellt sich und sein Seelenleben als Inhalt zur Disposition. Dabei schneidet er viel Persönliches an, die Möglichkeit für einfache Antworten aber nach wie vor meist ab. Klar passt es da gut, dass er diesmal verstärkt zu Späßen aufgelegt ist, und bei aller Deepness klingt das auch durch – anders noch als beim Vorgängeralbum »Skelethon«. Dadurch kann man die Getriebenheit, die sich beattechnisch durch »The Impossible Kid« zieht, durchaus zu einer positiven Aufbruchstimmung münzen. Und das, obwohl die von Aesop selbst in der Einsamkeit einer Waldhütte in die Konsolen gejagten Soundscapes eher wolkig als heiter sind. Aber mal ganz ehrlich: Genau das wollen wir ja von ihm.