Alle, die sich gefreut hatten Aesop Rock nach Bazooka Tooth in der Anticon-Ecke stehen lassen zu dürfen und sich fortan auf Doo-Rags und Dipset konzentriert hatten, könnten nun einen Rückfall in ihre besten Nerd-Rap Zeiten erleben. Aesop knüpft mit None Shall Pass tatsächlich an vergangene Großtaten an, erweitert jedoch die melancholische Dichte eines Labor Days um die typische Komplexität eines El-P und eine, dare I say, Funkyness, wie er sie bereits auf dem letzten Minialbum zur Schau stellte. Es gibt nach wie vor die paradigmatischen Blockhead-Schleicher wie den elegischen Streichergeniestreich No City, der sogar die schlimmste Erfindung der Musikgeschichte, Gitarrensoli, erträglich macht, Bring Back Pluto oder das bedrohliche Violinen, Flötengedudel und dominante Drums virtuos kombinierende Fumes. Aber eben auch Sachen wie den treibenden Disco-Shuffle des Titeltracks, das wahrscheinlich direkt aus den Uncle Tonys Coloring Book-Recording Sessions stammende Five Fingers oder das slick-groovende Citronella, auf dem uns KRS-One auffordert die Glotze gefälligst zu killen. Und dass Aesop schon seit Jahren unter El-Ps Labeldach DefJux untergekommen ist, hat natürlich auch Spuren hinterlassen. So nachzuhören auf dem nervöse Drumpatterns, eine screwed Hookline und Electrogeknarze auffahrenden Gun for the whole family. Wenn dann auf Getaway Car Breezly Brewin alles killt und ein Camp Lo-Vocalsample als Chorus fungiert, ist sowieso alles aus. Dass man sich an Aesops verquer-expressionistischen Metaphern-Stil und sein markantes Organ mittlerweile gewöhnt hat, setze ich mal voraus.
None shall pass