Adam Green hat es nicht leicht. Zumindest bei mir. Obwohl mir Weisheitszahnoperationsdauerschwellung und Out-Of-Bed-Frisur ganz gut taugen, bleibt da diese neuronale Verknüpfung im Hinterstübchen: Studentenmusik! Hilfe! Anyway, das fünfte Album des New Yorkers besticht durch seinen Abwechslungsreichtum. Liegestühle im künstlichen Sandstrand (»Tropical Islands«), Sprechgesang in »That Sounds Like A Pony« und Mitschnipp-Blues zu Beginn seien eindrucksvolle Beispiele. »Morning After Midnight« erinnert an Hank Williams’ »Hey Good Lookin’«, Honky Tonk und beigefarbene Cowboyhüte, gleitet aber durch den weiblichen Hintergrundgesang schon fast in Richtung Ü40-Radio ab. Nicht nach Enya klingende Panflöten gepaart mit Bläsern und spaßigen Spezialeffekten in »You Get So Lucky«, das balladeske »Getting Led« und »Bed Of Prayer« gehen durch den Gehörgang mit dem Gedanken, dass die Stimme gerade so gar nicht nach Adam Green klingt. Ähnlich wie in »Exp1.«, das sich stellenweise nach Mick Jagger anhört und »Sticky Ricky«, im Stile einer Varieteeshow der 1920er Jahre. Gitarrensongs fürs Lagerfeuer gibt es mit »Homelife«, »It’s A Fine«, »When A Pretty Face«. Und »Rich Kids« ist Flohwalzer in langsam und cool. Das softrockige Eröffnunsstück des Albums »Festival Song« und »Leaky Flask« eignen sich hervorragend für die kommenden Open Airs, wo ich ja schon wieder bei den Studenten wäre.
Sixes and sevens