Review Dance

Aardvarck

Anti Concept EP

Eat Concrete • 2011

Das Konzept der CD wird relativ schnell klar, der Titel Anti Concept beschreibt es ja schon: Es soll gar kein festes und einschränkendes Konzept geben. Auf ganzen 27 Tracks hat der Niederländer Aardvarck unterschiedliche elektronische Stile zusammengewürfelt, darunter befinden sich auch ein paar seiner älteren Lieblingsstücke. Während der Beginn der Platte mit seinen hohen, fließenden Synthesizer-Sounds im Ambient-Bereich angesiedelt ist, gesellen sich auf Gubby tiefe Subbässe und schnarrende Samples zu einem gebrochenen und faszinierenden Rhythmus hinzu. Auch die folgenden Stücke bleiben im klanglichen Feld des langsamen Unterwasser-Technos, unterbrochen von breiten Soundsphären. Etwas mehr Bewegung kommt mit den elektronischen Drum-Spielereien von Telwerk und dem dubbigen und mit Reggae-Samples versehenen Bloom 1A1 ins Spiel. Im folgenden verbleibt die Geschwindigkeit im etwas höheren Techno-Bereich, durchsetzt von Störungen und Clicks & Cuts, die Erinnerungen an die frühen Warp-Protagonisten wie Autechre wachrufen. Den eingängigsten Teil bietet sicherlich Bloom 2 Mix, der u.a. an die frühen Werke der Digital Mystikz erinnert. Kurz vor Schluss wird es dann mit den Stör-Elementen des Wall E Synth strukturell noch einmal fordernder, bis es dann zu einem ruhigen Ambient-Ausklang zurückgeht, der auf Sandor vs Pig Talk von einem dynamischen Schlagzeug begleitet wird. Viele Stile und durchaus interessante Momente werden hier kombiniert, die sich aber insgesamt zu keinem vollkommen geschlossenen Gesamtbild der Platte zusammenfügen. Denn zwischen den beschriebenen Tracks befindet sich jeweils auch einiges an Füllmaterial oder sehr kurzen Ausschnitten, die nicht besonders herausstechen und ein wenig das Tempo rauben. Auch stammen die eingängigsten Momente bereits von früheren Veröffentlichungen wie den Bloom-EPs des Künstlers. Falls es das Ziel war, keinen durchgängig zusammenhängenden Mix zu präsentieren, dann fehlen hier vor allem die starken oder aggressiven Brüche, die die einzelnen Titel auseinanderreißen. Vielleicht ist die Anti Concept EP auf Vinyl da die insgesamt bessere Wahl, da dort mit 9 Tracks einige der markanteren neuen Stücke herausgepickt wurden.