Review Electronic

A Pleasure

Jream House

Other People • 2016

Musik und Mathematik stehen – spätestens seit der Entdeckung der harmonischen Proportionen in der Antike – in enger Beziehung. Bis auf ein paar jüngere Ausnahmen könnte man sagen: Ohne Mathematik keine Musik. Eigentlich ganz traditionsbewusst, dass sich der New Yorker Produzent Mark Hurst mit dem wenig Google-freundlichen Pseudonym A Pleasure für sein Debütalbum »Jream House« von der Mathematik hat inspirieren lassen. Wobei er es sich nicht gerade leicht gemacht hat: Die Namen seiner Lieblingsbands hat A Pleasure mittels numerischer Verfahren umgewandelt, um aus den Ergebnissen dann Rhythmus-Patterns zu bilden, die er als Basis seiner Stücke verwendete. Darüber legte er schließlich Töne, die nach weniger strengen Verfahren erzeugt sind – zum Einsatz kamen elektronische genauso wie akustische Instrumente, darunter gestrichene Becken, Drumcomputer, Bass und Gitarre. Das Resultat ist alles andere als nerdig-abweisend: Nummern wie »Durutti Göttsching« oder »Arthur Russell«, die ihre Vorbilder recht deutlich benennen, wirken keinesfalls beliebig zusammengerechnet, sondern lassen hypnotische flackernde Grooves entstehen, die vielleicht nicht in jeder Sekunde direkt zum Tanzen auffordern, dafür aber mit ihren heftigen Synkopen umso mehr faszinieren.