Hochgepitchte Soul-Samples und krachende Snares waren schon immer das Erfolgsrezept von 9th Wonder. Der Fruity Loops-Verfechter scheint auch auf The Wonder Years keine Anstalten zu machen, in absehbarer Zeit nur im geringsten davon abweichen zu wollen. Trotz Jay-Z und Destiny’s Child Production-Credits scheint der North Caroliner immer noch nicht recht im Mainstream angekommen zu sein. Hört man sein neues Producer-Album, so bestätigt sich der Eindruck, dass das durchaus gewollt und dank riesiger, globaler Fanbase auch gar nicht nötig ist. Tradition und Altbewährtes steht an der Tagesordnung. Als Gäste versammelt er alte Weggefährten wie Phonte, Median und Big Remo und lebende Legenden wie Raekwon, Erykah Badu, Talib Kweli, Warren G. um sich. Aber auch die neue aufstrebende Generation um Fashawn, Kendrick Lamar, Blu und Mac Miller hat ein paar Bars mitzureden. Die unbekannteren Features können durchaus rappen, im Gesamtbild sind aber die deutlichen Qualitätsunterschiede zwischen den vielen Standard-16ern und einem Raekwon-Part nicht zu überhören. Außerdem liefert die lange Spielzeit allgemein zu viel mittelmäßiges Material und wenige glanzvolle Höhepunkte. So schön die meisten Samples auch gechopped sind und die Drums zum Kopfnicken anregen mögen, wird man das Gefühl nicht los, das 9th Wonders Produktionsstil langsam stagniert. Auch wenn, dank musikalischer Stringenz, The Wonder Years den Compilation-Verdacht üblicher Produzenten-Alben überwinden kann, hinterlässt das Album einen manchmal gleichgültigen Eindruck.
The Wonder Years