Review

µ-Ziq

Grush

Planet µ • 2024

In diversen Internetforen, die mit dem Schlagwort »IDM« versehen sind, wird fleißig über Mike Paradinas alias µ-Ziq diskutiert. Grund dafür ist sein neues Album »Grush«, das auf seinem Label Planet µ, seit fast 30 Jahren ein Zuhause für Grime, Dubstep, Breakcore, Acid, Glitchy Shoegaze und Footwork, erschienen ist.

Auf »Grush« lässt sich µ-Ziq nicht von der Nostalgie anstecken, auch wenn einige Tracks an die Anfänge von Braindance erinnern. Der Großteil des Albums verspricht jedoch abenteuerliche Passagen, die sich zwar der bekannten Paletten wie Jungle, Footwork und Breakbeats bedienen, aber gerne auch mal die Form wechseln oder durch geschickte Interpretationen in Rausch und Hektik verfallen. Das Besondere an »Grush« ist neben dem Melodienreichtum und dem gewohnt exzellenten Schlagzeug die clevere Programmierung. Teilweise klingt es, als seien Passagen live eingespielt und zu Hause oder im Hotelzimmer noch schnell zusammengebastelt worden. Das Ergebnis ist ein Hybrid, bei dem das Hörerlebnis im Club oder zu Hause zweifellos funktioniert. Die Frische und Energie ist ansteckend.