Lukas Wandl hat ein – wie man in Wien sagt – Handerl für Beats. Solche, die mehr schleppen als ein Laster auf der A3. Und die immer ein bisschen so klingen, als hätte man den Absprung nicht geschafft, zu lange gesoffen oder einfach nie damit aufgehört. Dabei muss man den 25-jährigen Producer nüchtern betrachten. Wandl tourte in der Vergangenheit mit Bilderbuch und veröffentlichte 2020 sein zweites Album »Womb« – auf Affine Records dem österreichischen Pendant zu Flying Lotus’ Brainfeeder Records. Irgendwo zwischen James Blakes Kopfstimmen-Gestöhne und dem Beatgerüst von Crack Ignaz, klopft Wandl auf den Drumcomputer, bis sich Kicks und Hi-Hats küssen. Dem Flügel fehlen zwar die weißen Tasten und die Stimme schmeckt nach Weihrauch, aber Hauptsache ist, es knistert im Muttermund. Wer auf den Sound von Dorian Concept oder Cid Rim abgeht, steigt mit »Womb« von Wandl zur heiligen Dreifaltigkeit auf. In einer Kooperation zwischen Affine und HHV Records erscheint nun eine auf 300 Stück limitierte Vinyl-Auflage von »Womb«.
Womb