Im Mai ist es ein halbes Jahrhundert her, dass in einem kleinen Keller-Club in Bremen Jazz-Geschichte geschrieben wurde: [Peter Brötzmann](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5562/peter-brotzmann,) heute Grandseigneur des europäischen Free Jazz, war damals ein junger Wilder, der mit Evan Parker, Han Bennink, Peter Kowald und anderen die Grenzen des Jazz niederriss. Per kollektiver Improvisation strebten sie nicht, wie John Coltrane wenige Jahr zuvor, nach einer Himmelfahrt. Der Titel »Machine Gun« verwies auf einen anderen Hintergrund – in Vietnam tobte der Krieg. Der »Sommer der Liebe« war vorbei. Die Musik, die das Peter Brötzmann Octet spielte, arbeitete vehement gegen das Bestehende an. Noch heute klingt sie verstörend radikal, auch wenn sie nicht ohne Filigranität ist und durchaus Humor offenbart. Auch deshalb gilt »Machine Gun« heute als eine der wichtigsten Jazz-Veröffentlichungen überhaupt. Eine Neuauflage zum 50-jährigen Jubiläum war da geradezu Pflicht.
Machine Gun
- A1 Machine Gun
- B1 Responsible
- B2 Music For Han Bennink10
● »Machine Gun« von Peter Brötzmann Octet erscheint am 27.4.18 bei Cien Fuegos.