Folgende Nachricht hat uns gerade ereilt: Gestern ist Nate Dogg gestorben. Nate Dogg darf doch nicht einfach sterben. Niemand hat die elementaren Dinge des Lebens (»I got hoes in different area codes«), so sensibel, so beseelt besungen wie Nate. Mann, Nate Dogg beherrschte den Crib-Walk, nur echte Westcoast OGs können das. Nate Dogg hatte einen nahezu fürstlichen, barocken Stab in der Hand. Nate Dogg war immer »fly« – vielleicht zu »fly«, nun ist er in den Himmel geflogen. Oft haben mein Bruder und ich Nate Dogg ausgelacht, wir fanden das Pimp-Gehabe an diesem liebenswerten Riesenbaby jämmerlich. Ein Irrtum: Nate Dogg war die R&B-Stimme des Gangsta Rap! Die gerappten Parts konnten noch so nach Straße schmecken, Nate Dogg verstand es die Refrains nach purpurnem Samt klingen zu lassen. Nach zwei Schlaganfällen hatte er in letzter Zeit nicht mehr viel veröffentlicht, aber es war immer schön zu wissen, dass Nate Dogg irgendwo da draußen ist, vielleicht in einem grauen Nadelstreifenanzug, Zigarre rauchend in einem Etablissement. Gestern ist er nun im Alter von 41 Jahren an einem erneuten Schlaganfall gestorben. Mein Bruder und ich zünden heute eine Kerze für ihn an.

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