Es gibt Menschen, denen wurde »die Gabe« direkt mit in die Wiege gelegt. Die Wahl-New Yorkerin Kendra Morris gehört auch zu diesen Gesegneten. Ende August erscheint nun ihr Debütalbum »Banshee« unter Waxpoetics. Der steinige Weg dorthin führt aus dem Kinderzimmer-Wandschrank an die stinkende Fittenfriteuse, von verrauchten Szene-Bars in New York, zu Kollaborationen mit Jeremy Page und einem Remix von DJ Premier. Gerade acht Jahren alt, bemerkt Mini-Kendra mit großem Entzücken, dass sich ein Kassettenrekorder wunderbar in eine provisorische Looping-Machine verwandeln lässt. Als »Aufnahmestudio« diente der Kleideschrank, als Inspiration die Soulfunk-Plattensammlung ihrer Musikereltern. Fünfzehn Jahre später mit Gitarre und einer GF-777, quasi dem »heiligen Gral« unter den Boomboxes, bewaffnet, perfektioniert Morris in den Bars der New Yorker Nebenstraßen ihren Looping-Sound. Spätestens nachdem Page und Premo auf die Dame aufmerksam wurden, war die Katze im Sack.
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Kolumne