Walpurgisnacht, Erster Mai: Nachdem die letzten Tage bereits getanzt und stilgerecht mit Steinen geschmissen wurde (und die für heute angekündigten End-of-the-Weak-Battles in Freiburg abgesagt wurden,) lassen sich unsere Tipps etwas gesitteter an als sonst. Hip Hop-Fans, die am heutigen Freitag noch in den Seilen hängen, legen die Füße am besten in der Hamburger Botschaft hoch, während sie den Dokumentarfilm »Our Vinyl Weighs a Ton – This is Stones Throw Records« anschauen. Wem das zu viel Bildungsinput für einen Brückentag sein sollte, der kehrt indes in Münsters Hot Jazz Club ein, wo die ehemalige Chansonnière Caroline Lacaze mit der souligen Sehnsuchtsmusik ihres Debüts »En Route« den perfekten Sound zum Runterkommen präsentiert. Oder ab ins Gretchen nach Berlin: Dort stellt heute Nacht Beatbastler STWO aus Paris sein feines Gespür für exquisite Melodien an den Decks unter Beweis und gibt mit dem Düsseldorfer Produzenten Iamnobodi ein stimmungsvolles Set zum Besten
Am Samstag geht’s dann wieder in die Vollen: Mit 9th Wonder und Rapsody im Berliner Cassiopeia und Schoolboy Q im Frankfurter Gibson werden gleich zwei deutsche Großstädte von herausragenden Gestalten der amerikanischen Rapmusik beehrt. Genau wie das Schuljungenalbum »Oxymoron« begeisterte im letzten Jahr auch John Roberts‘ House-Entwurf »Fences«. Vom Können des in höchsten Tönen gelobte Produzenten aus Cleveland kann man sich im Reinecke Fuchs in Köln überzeugen Die Festivalsaison steht ebenfalls vor der Tür, will heißen: Zeit, sich einzustimmen! Electrofans verkürzen sich die Wartezeit auf der Dimensions Festival Launch Party in der Distillery Leipzig Was zurzeit in der deutschen Beatmakerszene passiert, erfahrt ihr bei den Berliner Backyard Joints, diesmal mit Live Beat Sets von Wun Two und FloFilz Man darf sich auf hörbare Verehrung von klassischem Rap der goldenen 1990er Jahre freuen. Klassisch geht es auch in Kassel zu, und das schon am Tage: Beim MAI JAM treffen Urgesteine wie R.A. The Rugged Man, Toni L und DJ Haitian Star auf jüngere Acts um in alter Jam-Session-Manier die vier Elemente des Hip Hop zu feiern. Für einen sonnigen Samstag wie den morgigen gar nicht mal so verkehrt, oder?
Am Sonntag sollte man im Idealfall in Berlin zugegen sein: Was die Marschkapelle »Moop Mama« mit Hip Hop anstellt, geht im positivsten Sinne in Mark und Bein, denn ihr Mix aus Brass und deutschem Rap bringt über Genregrenzen hinaus Füße zum stampfen – nachzuerleben heute im Lido.