Dubokaj – Track-Premiere: »On The Plant«

25.04.2016
Warum tauscht jemand Palmen und Kokosnüsse gegen Schnee und Kuhglocken? Daniel Jakob aka Dubokaj, Dub-Produzent aus Bern, hat eine Theorie und ein Debütalbum am Start. Und wir eine Track-Premiere.

Die Dub-Legende Lee »Scratch« Perry wohnt inzwischen in der Schweiz. Warum tauscht jemand Palmen und Kokosnüsse gegen Schnee und Kuhglocken? Daniel Jakob aka Dubokaj, Produzent aus Bern, hat eine Theorie. Ein Argument könnte gewesen sein, dass sich die Berge und Dub sehr ähnlich seien. Beide würden unzählige Echos generieren. Und der Berner muss es wissen, er kennt und schätzt beides seit vielen Jahren, die Berge und den Sound.

Auf Mouthwatering Records erscheint nun seine erste Solo-LP mit dem passenden Namen »Alpine Dubs«. Wir haben Jakob vorab einige Fragen gestellt – und präsentieren euch exklusiv »On The Plant«. Den ersten Tracks eines Albums, das ein bisschen so klingt als hätte Caribou eine Ibuprofen mehr als notwendig gegen die Kopfschmerzen genommen: Quirlige Synths werden verspult von der Tiefe, der Langsamkeit des Dub.

Erzähl uns zuerst allgemein etwas über das Album.
Dubokaj: Ich hatte das dringende Bedürfnis für mich selbst zu arbeiten. Ich war damals in einer Band (Filewile), fühlte aber, dass es in mir Ideen gab, die für ein eigenes Album bestimmt waren. Ich habe mich dann zurückgezogen, um all diese Ideen zu erforschen. Und auch, um über mein Leben und meine Vergangeheit nachzudenken.

Warum ist Dub die Ausdrucksform geworden?
Dubokaj: Die Technik dahinter treibt mich an. Tracks bis auf das Essentielle herunterzubrechen. Ich liebe es, durch die verschiedenen Versionen eines Songs zu gehen, Zeuge der niemals endenden Transformationen zu werden, all die Möglichkeiten, die während des Prozesses entstehen. Und das haben wir auch für »Alpine Dub« gemacht: Wir haben live Dub-Sessions analog aufgenommen und am Ende verschiedene Versionen eines einzelnen Tracks gehabt.

»Welche Künstler pushen deiner Meinung nach das Genre?
Dubokaj: Blundetto ist ein aktueller Dub-Künstler, den ich mag. Ich höre aber auch noch die Classics: King Tubby, Augustus Pablo, The Upsetters. Ich konzentriere mich auch einfach nicht nur auf ein spezielles Genre. Ich bin zum Beispiel tief beeindruckt von The Bug. Ich liebe es, welchen Druck seine Musik hat! Oder Wildlife!, das geht mehr in Richtung Dancehall. Ich mag auch Oneohtrix Point Never. Seine Musik hat mit Dub zwar wenig zu tun, aber mir gefällt es, wie er sie benutzt, um die Vergangenheit zu besuchen und zu remixen.

  • Tracklist
  • 01 On The Plant
  • 02 Ocean Of Air
  • 03 Oney And Lyde
  • 04 Dead Moon
  • 05 Trimoto Calim
  • 06 Moi Et Toi
  • 07 Uniborg
  • 08 Me Submarine
  • 09 Dubbond
  • 10 Goats No Good
  • 11 The Boxer
  • 12 Gaifr Achzg
  • 13 Rollfacue