Geht es nach dem Volksmund, so wird die Frage nach den einflussreichsten deutschen Elektronikpionieren meistens doch unisono mit Kraftwerk oder Can beantwortet. Der Name Conrad Schnitzer hingegen, dürfte dabei nur den Wenigsten ein Begriff sein. Dabei war es der Düsseldorfer Schnitzler, der – einst bei Stockhausen und Beuys ausgebildet – die Düsseldorfer Kraftwerk-Kollegen einst mit deren ersten Synthesizer versorgte. Schnitzler war es, der im Jahre 1967 in Berlin Kreuzberg den Jazz- und Avantgarde-Club Zodiak Free Arts Lab gründete und vielen späteren Wegbegleiten ihre erste Plattform bot. Schnitzler war es, der als Teil der Progressive Rock und Krautrock-Formationen Tangerine Dream und Kluster wegweisende Arbeit mit dem Synthesizer vollzog und sich akustisch mit Industrial einem Thema näherte, das erst Jahre später den Durchbruch schaffen sollte. Conrad Schnitzler erlag am 4. August einem langwierigen Krebsleiden. Wir verneigen uns vor einem Pionier der elektronischen Musik.
Conrad Schnitzler – Mitten im Durcheinander
Porträt