Die Amis scheinen derzeit einen Narren an osteuropäischen Einflüssen in der Popmusik gefressen zu haben. Angefangen bei Jungspund Zach Condon’s Album »Gulag Orkestra«, das er unter dem bescheuerten Namen Beirut veröffentlichte bis hin zum Zigeuner-Punk von Gogol Bordello, ist da inzwischen etwas losgebrochen, das nicht nur bei den Musikkritikern wohlwollendes Nicken hervorruft. Natürlich hat die Welle inzwischen auch den Hip Hop erreicht und nennt sich Balkan Beat Box. Dahinter stecken die beiden inzwischen in New York lebenden Emigranten Ori Kaplan und Tamir Muskat. Geboren in Osteuropa, aufgewachsen in Israel und musikalisch sozialisiert in und mit US-Hardcore-Bands wie Cop Shoot Cop und Firewater, lassen der Saxophonist und der Schlagzeuger hier urbane Beats auf die Melodien der Sinti und Roma treffen. Die Live-Konzerte von Balkan Beat Box sind erwartungsgemäß großartig und gelten inzwischen legendär: Man stelle sich die Youngblood Brass Band vor und tausche die Posaune gegen ein Akkordeon. Da steht dem Hahn vor Freude der Kamm zu berge. Sollte man also nicht verpassen.
A Hawk And A Hacksaw live am 23. März 2011 im HBC in Berlin
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