Azealia Banks – Video zu »212«

28.09.2011
Adrette Zöpfe, ein knuffiger Pulli und eine unschuldige Schnute. Die visuelle Ebene steht in diesem Video in einem reizvollen Konflikt mit dem verruchten Text und dem treibenden Instrumental.
Adrett geflochtene französische Zöpfe, ein knuffiger Mickey-Mouse-Pulli und die Fähigkeit eine Schnute zu ziehen, die hündchenhafte Unschuld ausstrahlt. Erst mit der Hautfarbe hören die äußerlichen Ähnlichkeiten zwischen Azealia Banks und dem amerikanischen Country-Darling Tyler Swift auf. Während bei letzterer Musik und Aussehen in eine fades homogenes Gebräu verschmelzen, stellt die 19-jährige Rapperin ihrer Erscheinung in diesem Video die Lyrics entgegen. So schleudert Banks mit N-, C- und B-Bomben um sich und auch der restliche Inhalt dürfte nicht gerade das Gesprächsthema von in die Jahre gekommenen Lehrerinnen an katholischen Mädchenschulen darstellen. Keck spielt Banks mit ihrer Mimik, tanzt verschmitzt ein wenig Off-Beat und schafft so einen umwerfenden Gegensatz zwischen auditiver- und visueller Ebene, dem man sich nur schwer entziehen kann. Wer mit über Genitalien rappenden Lolita-Figuren nichts anfangen kann, der muss sich mit den Auftritten der Lucky-Me-Künstler Lunice und Jaques Greene zufrieden geben.