taken from their collaborative album »Mafia Der Liebe«, due out soon on Live From Earth
Yung hurn liefert einen seiner uninspiriertesten, abgeschmacktesten Parts überhaupt ab und es ist wurscht, egal, nichtig. »Bianco« ist ein Hit. Das liegt a Rin, der als Kind wohl in Futuresaft gefallen ist. Vor allem aber liegt es am: BEAT! Ein Beat zum reinlegen, ein Beat den man anfassen will, wie glatte asiatische Glocken in einem Wald aus Porzellan. Ein Beat, der sich neben einen legt, ein geübter Verführer, selbst als männliches Wesen fühlt man sich geborgen und bebt, wenn er einem direkt und nur die Hosen auszieht. Unten ohnen, oben das weiße T-Shirt. Ein Horrorzustand. Nicht mit diesem Beat; mit diesem Beat und T-Shirt und ohne Hosen will ich im Schneidersitz sitzend gedankenverloren buntes Plastikspielzeug über einen Glastisch schieben. PK
»Feles« by Mei
taken from Mei’s new album »Partura«, out soon on Oval
Ja, ja, zugegeben: WTF. Selbst wenn wir mal vom Video absehen, ist das hier so schräg wie zwei Kontinentalplatten, die sich gewaltig querstellen anstatt sich aneinander zu schmiegen. Aber wo Reibung ist, da ist bekanntlich auch irgendein kluges und physikalisch nicht ganz abwegiges Sprichwort dringend angebracht. Hier zumindest: Björk-Hommage knirscht an einer glattgeleckten Arhythmik, für die PC Music zu pinkbleich sind und die Gobstopper aus dem Grime-Sumpf heraus nur nach dem fünften Vodka-Red-Purp hinbekämen. »Feles« aber dreht Musik einmal um, stopft sie in den Teilchenbeschleuniger und am Ende kommt eine neue Ordnung raus. Auch das ja eine Bauernregel: WTF ist nur ein Anagramm von FTW. KC »Dog_meme.avi« by Mike Diva
RIP Cats On Synthesizers In Space, RIP Pepe The Frog, RIP Dat Boi (oh shit, nuttin up anymo‘) Die Hunde haben das Heft wieder in der Hand, den Pfoten, whatever. Find’s okay, eigentlich sogar sehr geil und das, obwohl ich sonst immer eher für die Nyan Cat (im Übrigen, ähem, untersterblich) zu haben bin. It’s a doggy dog life, oder wie auch immer das heißt. Jedenfalls: Wenn das die Nachwüchse von Vaporwave sind, kann uns Hardvapour einfach mal gestohlen bleiben. Arff! KC »Fast Moving Cars« by Carla Dal Forno
taken from her debut 7inch with the same title, out now on Blackest Ever Black
Kommen wir zum glatten Gegenteil der Nyan Cat: einem Faultier auf Tranquilizern. Taub und angstlos, dickbauchig und schwerelos wie dieser Song. Ihm steckt der warme Waden in einer langen Unterhose, seine Gedanken lecken gleichgültig an der Unendlichkeit. Aber klar, alte Bauernregel: Sedativ ist auch nur ein Anagram für Dasei-TV. PK
»Hombre Oscuro« by Suso Saiz
taken from the album »Odisea«, out now on Music From Memory
find it at hhv.de on Vinyl
Danach im Program von Dasei-TV: Schwebende Rehe und alte Boote mit merkwürdigen Namen, die über stilles Gewässer schippern. Von irdischen Problemen gelöste Jüngline in weißen T-Shirts und fliegenden Schniedeln, selbst dass sie Socken tragen, macht dieser Song so kosmisch unwichtig. PK
»As For Me (feat. Kinoo and Alexey Kochetkov)« by Portable
taken from Portable’s new album, out soon on !k7
Letztens erst traf ich in einem Berliner Club während der Sonntagnachmittagsschicht einen Typen, der mich freudig grüßte: Wir hatten uns vor dreieinhalb Jahren mal eine Viertelstunde lang über japanischen Math Rock unterhalten. Danach habe ich ihm sofort abgenommen, bei Portables Überhit »Surrender« die Finger mit im Spiel gehabt zu haben. »As For Me« geht nach all dem Depri-Rüttel-House der letzten Zeit wieder genau in diese Richtung, soll heißen: elegisch-melancholischer Crooner-House mit Schulterklappen und Sehnsuchtsstreichern. Würde sogar ich mich zumindest selbst nach dreieinhalb Jahren noch dran erinnern, rotweinschwenkend und vergangenheitsverliebt. KC