Ausklang | New Music Friday – Neue Musik von Marsimoto, XATAR et al.

24.04.2015
Woche für Woche picken wir Tracks, die uns in den vorausgegangenen sieben Tagen nicht aus dem Kopf gehen wollten, deren Release auf den heutigen Tag fällt oder einem anderen Pseudogrund unterliegen. It’s new music, tinkerbell!
»Thuggin’« by Glasses Malone feat. Kendrick Lamar
Glasses Malone lässt sich über das Thug Life aus und klingt dabei wie ein alter Mann unter der Camping-Dusche, am röcheln, räuspern, rotzen. Glasses prahlt, disst und gibt an und dann kommt halt Kendrick: Der fährt sich durch seinen fusseligen Bart und beleuchtet die Angelegenheit von allen Seiten. Und damit lässt sich gerade allgemein hin die Rap-Welt direkt glücklich machen.
»Me U & Hennessy (Remix)« by Dej Loaf feat Lil Wayne
Dej Loaf klingt zwar immer noch wie ein minderjähriges Gummibärchen, liefert aber den bisher schlüpfrigsten R&B-Song des Jahres. Hier wird erst tief in’s Glas geguckt und dann gebumst, dass es sich anfühlt wie ein Besuch auf dem Rummelplatz. Komplett balla balla nölt dementsprechend Weezy seinen Part. Völlig indisponiert wankt er zwischen »I’m bout to cum, no false alarm«, Codein, Gesprächsverboten und heimlich in die Spüle geschüttetem Alkohol hin- und her.
»Illegalize It!« by Marsimoto«
taken from his new album »Ring der Nebelungen«, out June 12th on Four Music
find it at hhv.de on Doppel-LP+CD
Schluss mit GV, jetzt wird gekifft. Doch bei Marsimotos wiedermal unwiderstehlichen Beatauswahl ist das hier nichts zum in der Ecke lümmeln, sondern etwas zu dem man mit seinen Besten rollt BÄNGER!
»Mein Mantel« by Xatar
taken from his new album »Baba aller Babas«, out May 1st on Alles oder Nix
find it at hhv.de on CD und Doppel-LP + CD
Das längste LOL, das mir Kollege Aigner diese Woche auf einem Messenger schickte, bezog sich auf »Mein Mantel«. Und bei XATARs Gogol’-Interpretation ist tatsächlich zum Schreien großartig: Beat und Refrain reiben sich dermaßen mit Öl ein, dass die Sache bei Dej Loaf und Weezy im Vergleich dazu staubtrocken anhört und XATAR lässt darauf rabiat baumeln. Korrekt, Schnucki. Der Sommer hat eine neue Catchphrase.
»Fuck Shit« by Richposlim feat. Father, Archibald Slim, & Stalin Majesty
Anlässlich 420 haben Awful Records, Heimat einiger der interessantesten ATL-Newcomer, nicht nur einen Haufen gekifft, sondern auch gleich einen Haufen Songs auf Soundcloud hochgeladen. »Fuck Shit« ist thematisch und durch seine Besetzung eine absolute Crew-Hymne. Dazu packt Father am Beat seinen Hands-In-Your-Panties-Watching-Flicks-On-Toshiba-Swag aus und fertig ist die dödeligste Riot-Hymne des Monats.
»Can’t Keep Checking My Phone« by Unknown Mortal Orchestra
taken from their new album »Multi-Love«, out May 26th on Jagjaguwar
find it at hhv.de on LP
Ein Refrain, der mir aus dem Herzen spricht, Prog-Disco und funky, funky Basslines: »Can’t Keep Checking My Phone« ist der Wohlfühl-Song der Woche.
»Medicated Yoga« by Lifted
taken from their debut »1«, out now on PAN
So, nach Bumsen auf Hennessy und bekifften Stadtrundfahrten wird jetzt auf Medikamenten Yoga gemacht. Der Beat hängt bei Max D und Co La hinter glasigen Augen, darüber tummeln sich Synthies, Shaker, ein Papagei, Geräusche von indischen Priestern beim Bereitstellen von Räucherstäbchen;dann verläuft irgendwann eh jeder Ton, meine Glieder werden so weich, dass ich das komplette Wochenende problemlos in der Supta Kurmasana verbringe und mein Telefon ignoriere.