Kendrick Lamar being Kendrick Lamar, damit ist dann auch schon alles gesagt; weil Kendrick Lamar macht jetzt seit Jahren den Kendrick Lamar und alle lieben den Kendrick Lamar und wir lieben den Kendrick Lamar auch. Wir können also nichts machen, als mal wieder das Kendrick Lamar mit einem King Kendrick auszutauschen. PK Will ich nicht« by Curlyman
Trotzphase galore hier, der kleine Rotzlöffel schmeißt die Spaghetti vom Tisch, staucht den Regenanorak weg. Von Reife keine Spur, aber schon den Migos-Flow gelernt. Wenn ich auf einer Skala von 1 bis find’s okay bewerten sollte, wie gerne ich den Curlyman als Adoptivsohn nehmen würde, würde ich die 1 ankreuzen. Müsste ich mit der selben Skala bestimmen, wie sehr der Beat bängt: Find’s okay.PK »Real Friends/No More Parties in LA« by Kanye West
Man sollte kurz darüber sinnieren, wie gut die Songtitel zueinander passen. Parties in L.A. sind ein seelenfickender Auflauf von Menschen, die einem erzählen wie deep sie sind und wie viele Chicks sie ficken und einen dann Bro nennen. Echte Freunde findet man da nicht. Außer Jaakko Eino Kalevi wurde gekidnapped und jetzt auf jeder Party von LA gefangen genommen. Fuck, Sean Penn sollte ein Interview mit seinen (also Jaakkos) Kidnappern machen. PK »Flip And Rewind« by Boss Selection ft. Rashida Jones
taken from Boss Selection’s new LP »Volume 1«, out now
Sexismus, Rassismus und Terrorismus sind also immer noch ein Ding, Bowie ist keins mehr und meine Erkältung hat als einzig positive Nebenerscheinung vietnamesisches Take-Out zur Folge. Das schaufle ich mit Stäbchen in mich rein, um kulturelle Auskennerschaft zu implizieren, von der Rashida Jones die gut zehnfache Portion hat. Also, der Auskennerschaft, nicht das Take-Out. Da die Neunziger ebenfalls kein Ding mehr sind, Jones aber als Background-Tänzerin von Aaliyah (!!!) und spätere Ann Perkins bei Parks & Recreation immer alles gerade gebogen hat, richtet sie’s mit diesem Video, in dem wirklich jedes Detail sitzt. Das ist schon keine Nostalgieleistung mehr, sondern erfolgreiche Totenbeschwörung. KC »Darraje« by Carl Gari & Abdullah Miniawy
taken from Carl Gari & Abdullah Miniawy’s collaborative untitled EP, out January 18th on Trilogy Tapes
Die Drone-Version eines Spaghetti-Westerns, in der ständig die Finger über dem Halfter vibrieren und doch nie gezogen wird. Unerklärliches Pathos: Will er die Heldin, oder doch nur Gerechtigkeit? Der Track hüllt sich in Drones und Knuspern, niederträchtig wie Treibsand vor dem rettenden Saloon. KC »Through The Sea (Mix 3)« by Cliff Lothar
taken from Cliff Lothar’s new EP »U DONT REALLY K«, out now on Midlight
So, komm, auf ins Weltall jetzt, irgendjemand muss ja mal eine halbherzige »Star Wars«-Referenz hier unterbringen. Cliff Lothars – mhm, großes Adjektivkino – schwereloses »Through The Sea« ist fast schon ein bißchen zu genügsam mit seinen formelhaften Vintage-Drums und dem dreamy Vocal Sample, aber ähnlich wie Leif schafft es der Looooodar hier mit Loopismus und der späten unerwarteten Spannungsentladung, doch noch etwas zu überraschen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu anfällig für sowas. FA
»24« by Not Wavingtaken from the LP »Animals«, out February 5th on Diagonal
Oder wir machen eine kleine Zeitreise. Ich behaupte Mitte der 1990er Jahre wäre dieses Stück als kleiner Hype umgegangen. Dieser geschrammelte Bass, der klingt als wäre er im Probekeller von Cibo Matto aufgenommen, während Russel Simins von der Jon Spencer Blues Explosion ein bisschen auf die Trommel haut. Dann wird’s plötzlich britisch und erinnert daran, dass Rave und Kaputtheit einmal ein und dasselbe waren. Aus heutiger Sicht kommen da Erinnerungen hoch. Sexy Nostalgie das ist (um im Star Wars-Bilde zu bleiben). SH
»The Peach Blossom« by Aristophanes貍貓taken from Aristophanes貍貓’s debut EP »No Rush To Leave Dreams«, out soon
Ich kann ja tendenziell selten etwas mit Rap anfangen, weil dir mir alle was erzählen wollen und meine Geduld nicht mal für eine durchschnittliche YouTube-Fail-Compilation ausreicht, weshalb mich Aristophanes insofern glücklich macht, als dass sie wohl nicht erwarten würde, dass ich extra Mandarin für diesen opaker Weise in Englisch betitelten Track lerne. Der ist dann reines Sounderlebnis, eine einzige Anspielung ins Nirgendwo, was vielleicht der Optimalfall ist. KC »On Retinae« by Dip In The Pool
out now on Music From Memory. Find it at (http://www.hhv.de/shop/de/artikel/dip-in-the-pool-on-retinae-462061.)
Süß ey, dass ihr so begeistert seid von Aristophanes, aber der wirklich wichtige Scheiß aus Fernost kommt diese Woche aus dem Jahr 1989 und ist in beiden von Music From Memory wiederveröffentlichten Versionen halt einfach dermaßen perfekter Nightender-Pop, dass ich schon angefangen habe Küchengeräte zu umarmen. Ach ja, Mariah an der Klarinette, ich an der Aubergine. FA