from the compilation »Signs Of Decay«, out now on Solar One Music
Furchtbar schicksalhafteste Fügung überhaupt: Mich wie ein junger Hund drauf freuen, mal wieder in den Golden Pudel einzukehren, vorm Losgehen noch einen Pudelmischling streicheln den Pudel fotografieren und dann gehen, bevor der „Dachstuhl des Pudels Feuer fängt“:bit.ly/GldPdl. Während alle ihre Abgesänge schreiben, hoffe ich inständig, die Pudelianerin Helena Hauff genau dort wieder zu sehen, wahlweise hinter der Theke oder vor dem DJ-Pult. Hauptsache, dieser Track bringt die Toilettentüren zum Einsturz. Was im Pudel allerdings auch nie schwierig war. Aber die wurden kurz darauf neu montiert und dann konnten dahinter wieder ungestört Provinzkids entjungfert werden. Ihr seht schon, worauf ich mit der Metaphorik hinauswill. Hoffe ich zumindest. KC
»Currents« by The Volume Settings Folderfrom The Volume Settings Folder’s new LP »Laguna«, out March 25th on Oscarson
Manchmal, wenn ich mir Deutschland so ansehe oder auch nur einfach mein Gesicht im Spiegel, möchte ich auswandern. In Gedanken zieht es mich dann entweder in Richtung eines Bergsees, wo ich holzhackend und Rotwein trinkend Pygmy Lush in Endlosschleife höre oder aber ans Meer. Norden, Süden, scheißegal eigentlich, Hauptsache keine Menschen und trotzdem Wi-Fi (Glasfaser auch ok). Ich würde dann ein Transistorradio umkoppeln und damit Fennesz-Coverversionen auf einer wettergebleichten Westerngitarre aufnehmen während ich Grog (falls Norden) oder Weißwein (falls Süden) süffle. Jetzt habe ich aber diesen Song, kann die Augen schließen und mir nördlich wie südlich zugleich vorkommen. Da scheint Bier mit Eiswürfeln drin der beste Kompromiss. KC
»Ensel Dhaif« by Emel MathlouthiEs gibt recht wenige nicht-beatorientierte Pop-Songs, die ich gerne mit überquellenden Augen an einem frühlinglichen Sonntagnachmittag in der Panorama Bar hören würde. »Cloudbusting« von Kate Bush ist einer, »Ensel Dhaif« ein anderer. Der Unterschied zwischen beiden indes ist der: »Cloudbusting« würde die Gardinen aufreißen, »Ensel Dhaif« würde sie herunterklappen, das Licht austreten und dir zwei Gramm Keta in die Nase nachschieben. Bis der Boden sich auftut und sich der Darkroom am Abgrund vantaschwarz färbt. Und ja, klar: Danke, Pitchfork, für diesen Track. Male millenials everywhere owe you. KC
»Knotty Head« by Denzel CurryZwischen zaghaftem Provinzpetting und Gitarrengezupfe stelle ich fest, dass ich hier diese Woche für die Dummheiten zuständig bin. Also los, ihr spindeldürren Millenials, werft die Fäuste in die Luft für Denzel Curry und erinnert euch daran wie ihr kurz vor eurer spirituellen Rettung durch den Pudel in diesem einen Sommer auch darüber nachdachtet euch einen »Knotty Head« zu züchten, nur um dann beim Stadtfriseur doch endlich den James Holden zu bestellen und zaghaft bei WG-Gesucht das erste Mal Altbau und Berlin ins Suchfeld zu tippen. FA
»All The Way Thru« by Cazionfrom Cazion’s new EP »All The Way Thru«, out now on Plastic Love
Im Jahr 2016 seid ihr Pudel glücklicherweise bei euch angekommen und könnt nun ironiefrei Sätze sagen wie: Breakbeat Rave hat noch mindestens 18 gute Monate. Zum Beweis klatscht ihr eurem (natürlich digitalen) Gegenüber den folgenden Link in den Messenger und schreibt dazu noch auskennerisch, dass das eigentlich auch ein Utramagnetic MCs Instrumental hätte sein dürfen auf dem Keith Flint Imperative bellt oder eine Prodigy B-Seite auf der Kool Keith euch neue Masturbationstechniken vorstellt. FA
»Giri Giri« by The Durian Brothersfrom the Compilation »Diskanted«, out now on Emotional Rescue
Letzte Woche Tantra, diese Woche Wichsen: mit »Giri Giri« lässt sich beides vereinen. Also glaube ich, ich bin zu sehr damit beschäftigt zu googlen, ob in all dieser Drumhypnose tatsächlich ein All That She Wants – Sample durch den Äther flirrt. FA
»Too High« by Manga Saint HilareWährend die beiden Kollegen Gedanken zu allen möglichen Dingen haben, habe ich Schnupfen. Erst das eine Nasenloch, dann das andere. Es läuft wie an einem normalen Abend von Kay One, nur Fluss auf- statt abwärts. »Summer seems so long ago« singrappt Manga Saint Hilare über ein Mr. Mitch-Beat und ich habe keinen Gedanke dazu, nur ein Gefühl: stimmt. PK »A Revoir« by Botany (MNDSGN Remix)
the original can be found on Botany’s »Dimming Awe, The Light Is Raw«, which is out on Western Vinyl
Noch weniger Gedanken hierzu, allerdings nicht se GNTM-way sondern eher natural healing auf ornamentübersähten Teppichen-mäßig. Meine Rotze läuft nun in himmlischer Einigkeit mit dem schleifenden Loop, ich schwebe auf meinen fliegenden Teppichen von Tempos der Kategorie »sanft und frei« in Richtung Schnupfen-Gott, der mir sagt: Mein junger Freund, was aus dir raus kommt, wird immer Welt sein, was in dir drin bleibt und für immer schweigt, dich davon abhalten, als du selbst mit der Welt zu sein. Ich finde das auf Rotze bezogen als Statement etwas aufgeblasen, aber hey, er ist der Schnupfen-Gott und dafür, dass er der Schnupfen-Gott ist als Tpy völlig in Ordnung, war echt eine unkomplizierte Begegnung so. PK