taken from his new 12inch »Sunshine/Moneymaker«, out now on Five Easy Pieces
find it at hhv.de on 12inch
Die Sonne guckt diese Woche endlich mal wieder raus. Hat sich getraut die Tür zu ihrer muffigen Crackbude einen Spalt aufzumachen und blinzelt jetzt nach wochenlangem Abschotten zwischen Pizzakartons und Magenkrämpfen mal wieder raus in die Welt. Diese begrüßt sie stürmisch: die Menschen schmeißen sich nackt und mit Weizenbier bewaffnet an sie, laden sie direkt in den Park ein und spannen ihr eine Slackline. Und nachher wundern sich wieder alle, warum sich die Sonne doch nochmal bis Ende April in einem dunklen Loch richtig einen reinballern musste. Der Song von Reginald Omas Mamode IV ist übrigens der Themensong zum ersten Teil dieser liebreizenden Geschichte. PK
»LUMI« by DJ Nigga Fox
taken from the Compilation »Carga 1«, due out April 7 on Warp Records
Warp Records schielt mit einer neuen Compilation auf die offensichtlich prächtig blühende, elektronische Musikszene Lissabons. Unter den Protagonisten ist auch DJ Nigga Fox – allein über den Namen muss man erst einmal hinwegkommen. »LUMI« kombiniert mit bloßem Instinkt afro-portugiesische Rhythmik, mit kühler Elektronik und verramschte Plastiksounds. Ich bin übrigens nicht der einzige, der das zu mögen scheint: Flying Lotus gefällt es auch. SH
»Realiti« by Grimes
Kollege Cornils möchte Grimes Zitat als meine kleine Schwester adoptieren und mit ihr für immer vegane Pizza essen und durch Japan tanzen Zitat Ende. Und ich verstehe ihn. Die Elfe mit den fettigen Haaren strahlt eine derart merkwürdige, entrückte Wunderhaftigket aus, der man sich nur schwer entziehen kann. »Realiti« ist dieses Grimes-Gefühl in musikalischer Reinform. PK
Listen via Indieshuffle »Play It Cool« by Gangrene feat. Earl Sweatshirt & Samuel T. Herring
taken from Gangrenes new album »The Alchemist and Oh No Present: Welcome to Los Santos«, which will be released on the PC version of Grand Theft Auto V on April 14 with a full standalone album to follow on April 21.
Die unvorhersehbarste Kollabo der Woche. Future Islands Samuel T. Herring stellt sich zwischen drei Rapper-Typen und fordert, was sich die Sonne bei ihrer Rückkehr ans Tageslicht denken musste: »Play It Cool«. Ansonsten gibt es hier rustikal gezupfte Gitarren, Querflöte und einen Earl Sweatshirt, der thematisch den Kreis schließt, wenn er rappt, »still inside when the sky clears up«. PK
»Bottom Out« by Tessela
taken from the 12" »Bottom Out«, due out March 27th on R&S
find it at hhv.de on 3x12inch
Tessela kombiniert diesmal: Deutsche elektronische Musik der 1970er Jahre, Electro-funk der 1980er Jahre, Intelligent Dance Music der 1990er Jahre, Minimal der 2000er Jahre, Bässe von heute. Das Wahnwitzige bei Tessela ist: er rührt das nicht einfach von außen zusammen, sondern er sitzt mitten drin im Mixer und lacht sich einen ins Fäustchen. SH
»Let It Happen« by Tame Impala
Grimes fettiges Haar und dieser Song, das sind die Dinge mit denen ich diese Woche verschmelzen will. »Let It Happen« ist ein Song, der mich versteht, mir das Kinn streichelt und sagt, dass alles in Ordnung geht. Ein Reigen ist das, ein Reigen in luftigen Gewändern, mit Gänseblümchen auf dem Kopf und dem ganzen Scheiss. Wir, der Song, Grimes und ich, wir lassen einfach mal los, vergessen all das Rumgerenne, lassen zu. Ich lande auf der Slackline. Habe mich einfach mal vergessen. Verscheuche dadurch erneut die Sonne, komme wieder zu mir, gehe ihr nach, lass’ mich reinbitten und koche mir mit ihr ungesundes in einem Löffeln auf, um zu verdrängen. PK