taken from his new EP »Shaping«, out now on Off Minor Recordings
Find it at hhv.de on 12inch
Endlich: Das Gegenstück für die »No Flex Zone« ist gefunden. Max D entwirft die »Flex Cathedral«. Anstatt massivem turn up mit paper stackenden Priestern bietet uns der bärige House Produzent aus Maryland allerdings verschleppte Rhythmen und Vibes an, zu denen man schön die Strampler baumeln lassen kann. Vielleicht ist die Flex Kathedrale also nichts anderes als die No Flex Zone und wir müssen weiter nach dem Gegenstück suchen.
»Relaxed« by Route 8
taken from the second edition of his »Dry Thoughts EP«, out May 15th on Lobster Theremin
Wir finden es definitv nicht bei Route 8. Dessen »Relaxed« verspricht schon auf Soundcloud »Summer Vibes«. Tatsächlich schmiert man sich hierzu besser mit Kokosöl ein und knallt sich zu diesen strahlenden Synths in die Sonne, anstatt sich im modernen Ninjaoutfit sich im Club von seinem schlechtesten Betragen zu zeigen.
»Bright Moments« by IMRYMIND
taken from his new EP »M$02«, out May 10th on Money $ex Records
find it at hhv.de on 12inch
Ich tue nun, was ich als weißer Wuschelkopf schon hätte tun soll’n, als ich damals in die Schule mein 76ers-Shirt trug: Ich verabschiede mich endgültig vom Flex. Stattdessen bleiben wir bei bei House für eingeölte Zeiten. Wobei ich hier direkt wittere, dass ich halt mal wieder nicht konsequent sein kann. Das mit dem Öl ist doch nur ein weiterer Versuch meinerseits meine Hautfarbe in Richtung Du-Rag kompatibel anzupassen. Ich verfalle also mal wieder in Wigga-Traurigkeit, gebe euch aber in aller Blogger-Selbstlosigkeit »Bright Moments« mit auf den Weg.
»Mimoun Marhaba« by Maâlem Mahmoud Guinia & Floating Points
taken »Marharba«, a collaborative EP from Maâlem Mahmoud Guinia, Floating Points & James Holden
Ich bleibe traurig. Im März 2014 habe ich in schlecht beheizten Neubauten gesessen und das erste Erwachen der Natur, das ich wahrnehmen konnte, waren die Tauben, die mir den Balkon vollgeschissen haben. In dieser Zeit hingen Floating Points und James Holden am Fuße des Atlas Gebirges ab und haben mit einem der Großmeister der nordafrikanischen Gnawa Musik musiziert. Trugen wahrscheinlich Gewänder während sie Tee trinkend und Pfeife rauchend vor dem Fellah Hotel saßen. Aber gut: Wäre ich in deren Situation gewesen, hätte ich höchstens einen unguten Marihuana-Rausch zu Stande bekommen – die Jungs hingegen zwei Tracks, die traurige Dudes in Betonwüsten wenigstens ein bisschen Oase sehen lassen.
»Stop« by Matthew Herbert
taken from his new album »The Shakes«, out June 1st on Caroline International
Ich sollte mir ein Beispiel an »Stop« nehmen. Ein Song komplett ohne Selbstmitleid. Zieht sich an den eigenen Haaren hoch, entwickelt sich aus spärlichem Getrommel und Gefiepse zu einer dickbusigen Diva auf Bläsern und zweiter Gesangsstimme. Am Ende springen dem Track die Knöpfe und der BH weg und er steht kerngesund auf dem roten Teppich im Blitzlichtgewitter und der Busen an sich ist ab diesem Moment endlich frei, angenommen von allen, Instagram akzeptiert den Nippel, der in der Folge unbehelligt neben männlichen Nippeln ein friedliches Dasein führen darf.
»Sabbath« by Jenny Hval
taken from her new album »Apocalypse, Girl«, out June 9th on Sacred Bones
Mir am ähnlichsten ist heute Jenny Hval. Ich dachte kurz an Jason Mraz als ich Jenny Hval gelesen habe, was wiederum für meine Armseligkeit spricht. Jedenfalls: Während ich mit 7 Jahren davon träumte, corn rows tragen zu können, träumte Jenny Hval davon ein Junge zu sein. Dann ist sie allerdings wieder ein Mädchen und sieht einen nackten Jungen unter einer Dusche und später sagt sie cunt . Spätestens wenn dieses stets Qualität steigernde Nomen fällt, ist dieser Art Pop Song so gut, wie ein Art Pop Song sein kann.