taken from »Sour Soul«, the new album by BADBADNOTGOOD & Ghostface Killah
due out February 23rd UK on Lex Records
Ein paar junge, weiße, Hemden nehmen ein Album mit Ghostface Killah auf. Die kanadischen Jung-Jazzer Badbadnotgood haben es geschafft. »Ray Gun« ist die erste Auskopplung aus ihrem gemeinsamen Album mit Ghostface und featured dazu noch MF Doom. Das Metallgesicht lässt bei mir bekanntlicherweise weder den Neid- noch den Freudebarometer groß Richtung volle Kanone ausschlagen, aber hey, für einige dürfte die hier angebotene Kombi sich so anfühlen, als habe man sich in einen wunderschönen Adler verwandelt und würde schlafend im Gleitflug durch die Karibik segeln, während man einen feuchten Traum nach dem anderen hat. So will ich mich auch fühlen. Ich werde jetzt Fan von MF Doom. PK
»Sheep (Hood By Air FW15)« by Arca
Heute schon gegruselt? Vorgestern war Arca special guest der Pitti Uomo 87 Fashion Show in Florenz und hat dort dieses exklusive Set gespielt. Das knapp 17 minütige »Sheep (Hood By Air FW15)« ist in 11 Parts geteilt und versteht sich als Ergänzung zu »Xen« Tatsächlich fällt es qualitativ überhaupt nicht ab, ich finde eher noch im Gegenteil. Nur bekomme ich nicht das Bild aus dem Kopf, wie aufgetakelte Models hierzu versuchen in einigermaßen würdevoller Haltung über den Laufsteg zu stolpern. »Sheep (Hood By Air FW15)« könnt ihr über diesen Link auch downloaden. SH
»So Tender« by Magic Island
taken from her new EP »Wasted Dawn EP«, due out February 25th no Mansions & Millions
Bin ich die schönste Frau überhaupt mimiimi, liebst Du mich auch so richtig mimimi, willst Du mich um jeden Preis mimimi? Sich seinen Selbstwert vom Gegenüber bestätigen zu lassen, ist auch heute vielerorts noch genauso gängige wie traurige Praxis. Magic Island macht gleich einen kompletten Song aus solch nöligen Fragen. Über ganz hinreißende Synths fragt Emma Czerny, wie die in Berlin wohnhafte Kanadierin mit richtigem Namen heißt, ganz unhinreißende Dinge: »Do I make you fall on your knees?«. Ich setze an, ein Furzgeräusch mit dem Mund zu erzeugen, dann wird mir aber ganz anders im Bauch, weich wird mir unterhalb des Beckens, ich sinke zu Boden und sage der lästigen kleinen Töle, die ich jetzt lieb habe: ja, zu allem und zwar so richtig. PK
»Abrazo« by Anthony Naples
taken from his new album »Body Bill LP«, due out February 16th on Text
Wieso eigentlich nicht mal mit einem House Tune ins malerische driften? Anthony Naples hat da keine Scheu, wie man bei diesem Vorboten seiner auf Text Records erscheinenden neuen LP entnehmen kann. Nur Mut. Am Ende steht man doch allein vor dem Spiegel. Und wenn sich die schwelgerischen, an Memphis Soul angelehnten Streicher gegen die harte Kante der Snare lehnt und sich aus dem Hintergrund die Kickdrum schält, möchte ich mir die Wangen nackt rasieren und einem geordneten Leben nachgehen. Ist das schon eine Prophezeiung für 2015? SH
»Whatutrynado« by Cloud.
taken from his new cassette »Silhouette«, out on Paxico Records
Ist doch immer wieder schön, wenn mal jemand ein paar Loops zusammenkleistert, und zwar in einer Form, bei der man merkt, dass da jetzt nicht die Unterhose in der Spalte klemmt. Cloud. macht/machen das auf »Whatutrynado« mit einer Hand voll Samples: ein Vocal für die erste Minute, ein Vocal für die zweite Minute, die Gitarre dengelt, das Saxophon jazzt, der Groove groovt. SH
»Black2.0« by Ray Abercrombie
taken from his debut »Key, White«, due out January 11th on Posture
Shit. Hiergegen klingen Shabazz Palaces wie DJ Mustard. Ray Abercrombies »Black2.0« schießt krumm wie eine Banane in den Nachthimmel und windet sich dort wie ein Looney Toon mit Hämorrhoiden. Tut weh der Song, knallt auch, aber juckt vor allem wie… Du weiß schon, was am Ende des vorherigen Satzes stand. Jedenfalls sehne ich dieses Album mit dem banane-im-nachthimmeligen Namen »Key, White« stark herbei. PK
»Will Your Heart Burn Anymore« by Rafael Anton Irisarri
taken from the digital download »Will Your Heart Burn Anymore«, out on Room40
Rafael Anton Irisarri hat sich am 31.12.2014 hingesetzt, über das ausgehende Jahr sinniert und – was man eben so macht, wenn man Musiker ist und zwischen Käseigel bestücken und »Dinner for One« noch 6 Minuten Zeit sind – einen Track komponiert, in dessen Oberfläche sich die letzten 365 Tage als Sehnsuchtsschmerz eingeritzt zu haben scheinen. Auch schön als Video SH
»Glass Eye« by Pearson Sound
taken from his self-titled debut, due out March 5th on Hessle Audio
Piss and sound. So hört es sich an, wenn der Dude vom BBC Radio »Glass Eye« ankündigt. Darf man sich jetzt aber nicht von abschrecken lassen. Das hören nur meine Ohren, die infantiler sind als Will Ferrel in »Stepbrothers«. Piss and sound das ist eigentlich Pearson Sound (fka Ramadanman) und der veröffentlicht im März sein Debütalbum und der erste Song daraus ist so kaltarschig gut, dass ich auch richtig eintauchen würde, wenn das piss and sound wäre, äh, hieße, äh, ja, ich gratuliere mir zu meinem elften Geburtstag und euch zum Wochenende. PK