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»LBGM« by Ethereal feat. Lord Narftaken from Ethereals yet to be defined new project »I Think I’m On Fire
Wo Geld gemacht wird, wird ein Fick auf Bitches gegeben. So einer der vielen Rap-Grundsätze, die gesellschaftlich in etwa so wertvoll sind wie die Jahresfestschrift einer germanistischen Fakultät. Ethereal, zu der sonst eher ignant agierenden Awful Records-Posse gehörend, bricht mit dieser Rap-Floskel. Er sammelt zwar auch das Grüne, auf dem Weg nach Hause aber auch Croissants und Magarithen für die Liebste ein. Hier geht’s auf einem Rap-Song (ein bisschen) um Liebe, ohne dass Miguel gefeatured wäre. Das alleine macht »LBGM« zum Song der Woche. PK
»Back Then« by Skepta & Plastician
Ein bißchen um Liebe ging es schon auf Mike Jones‘ Still Tippin das wir hier neulich schon einmal frisch eingekleidet untergebracht haben. Nun aber haben sich Plastician und Skepta der Damalswaricheuchzufettundpleite-Thematik des Originals angenommen und Skepta zelebriert die neue weltweite Anerkennung mit David Cameron und Obama Puchlines, Eigenlob für sein letztes Mixtape und jeder Menge Verachtung für Groupies. Wenn ich übrigens je Teil einer Jugendkultur sein wollte, dann bei einer die sich Tracksuit Mafia nennt. FA
»Strings Of Live« by Kieran Hebden feat. Steve Reid
the 2006 recording will be pressed on vinyl and is soon to be released on Text
Kieran Hebden aka Four Tet und der inzwischen leider verstorbene Jazz-Schlagzeuger Steve Reid haben 2006 live Derrick May gecovert. Große Namen also und ein großes Spektakel, das die beiden hier abbrennen. Im Ausklang steht der Song nicht etwa weil mir mein Gehirn geschmolzen ist und mir 9 Jahre verloren gegangen sind, sondern weil dieses Cover nun auf Vinyl erscheinen wird. PK
»Oh My« by Boogie
taken from his new album »The Reach« which is out now
Sheeesh, »Oh My« ist gleichheiß wie die Sonne. Ich zieh’ mir beides ungeschützt rein und drehe und brutzele, turne up als Brathühnchen, knusprig braun und mit Spieß durch mein Inneres starte ich eine Aufruhr in der Straßenbahn und schaffe es dank der Energie des Songs, mich aufs Dach der Straßenbahn zu stellen und also erstes totes und gebrutzeltes Hühnchen zu proklamieren: Kikeriki. PK
»Sunshine Hotel« by Stump Valley
taken from a 12inch tribute to DJ Peppe & his Magica Movida mixtapes, out soon
Wer sich sonnenmäßig so übernommen hat wie der Kunze, kann sich mit Apres-Sun-Creme von Stump Valley helfen lassen. Tropische Drumsplitter treffen auf eine torkelnde Synthflächen und eine schattige Bassline und gen Ende wird sogar noch ungeniert losgeflötet – ideal um als gebrutzeltes Hähnchen vor der Einzelhandelstiefkühltruhe deines Vertrauens acht Minuten Urlaub zu machen. FA
»See Me« by Lokane
taken from the compilation »Nervous Horizon«, out July 27th
Die Tiefkühltruhe verlassend, klopft Lokane anschließend auf dein Malaria-Hirn ein. »See Me« klingt als hätten Novelist und Logos zwölf Espressi zu viel drin und Move That Dope aus Versehen im Sampler gelassen, während sie versuchen Meth-Heads den Karneval in Rio schmackhaft zu machen. FA
»Serge Fenix Rendered 2« by AFX
taken from AFX new 12inch »orphaned deejay selek 2006-2998«, out August 21st on Warp
Neues Aphex Twin-Material kommt aktuell so überraschend wie das nächste Portmanteau zur griechischen Finanzlage, neues AFX-Material war allerdings seit der »Analord«-Serie nicht mehr zu hören. Das ist ein Grund zur Freude, ein anderer ist der: »Serge Fenix Rendered 2« hat kleine bunte Bildchen geschluckt und spuckt die Ergebnisse in straighten Strahlebögen über den Dancefloor. Für AFX-Verhältnisse klingt das fast süß und unschuldig, der Titel der kommenden 12" trägt das aber bereits in sich: »orphaned deejay selek 2006-2008« will sich in Plattentaschen reinschmuggeln statt auf der Couch zu trippen. KC
»Sparks« by Beach House
taken from Beach House’s new album »Cherry Depression«, out August 28th on Bella Union
find it at hhv.de on LP
À propos advanced couching: Beach House drücken uns mit dem Lachgaswerfer wieder tief in samtene Paralleluniversen. Weil »Sparks« »Sparks« heißt und darin ständig von »sparks« die Rede ist, müssen im Video zur Vorabsingle von der fröhlich betitelten LP »Depression Cherry« wackelige Wunderkerzen feurige Funken (auf Englisch: »sparks«) in SloMo übereinanderlappen. Das ist gleichermaßen dumm, kitschig und herzerwärmend geil. Die definitive Sommerhymne für alle Kodein-Kids (down and) out there. KC
»No Comprende« by Low
taken from Low’s new album »Ones And Sixes«, out September 11th on Sub Pop
Fast ließe sich denken, die dauerverschneiten Schuhspitzenschieler von Low hätten Beach House im Vornherein qua Streichholzflackern mit minimalistischsten Mitteln das Wasser abgegraben. Kommt aber sogar noch schlimmer: »(not the video)« heißt es im Videotitel – der ansolute Fatality-Move unter den Meta-Kommentaren. Gut nur, dass sich Beach House Blanka-like in ein wohlig-elektrisierendes Knuspern hüllen, an dem alles abprallt. Ihr merkt schon: Selbe Kiste, andere Konsole. Bei Depressionen hilft beides (gleich wenig). KC
»Heaven« by Thrilogy
taken from the new 12inch »Heaven«, out July 12th on Wolf Music
Inwieweit der Blick nach oben hierbei helfen kann, habe ich noch nicht ausgelotet, was hingegen tatsächlich immer funktioniert bei Endorphinschwankungen: Piano-House. Und wenn der wie bei »Heaven« so dermaßen ungeniert dazu noch den Lawd da oben um Beistand für den nächsten Monsterdrrrrrrop bittet wie zuletzt vielleicht auf We Magnify His Name , dann legen wir jede Scheu ab und entern these streets barfuß in weißer Leinenhose. FA