Lykke Li‘s new album »I Never Learnt« will be released May 2nd on Atlantic Records
Find it at hhv.de on LP
A$AP Rocky ist mal wieder auf den Remix einer Pop-Hymne gesprungen und zeigt auch diesmal: Mit dieser Stimme und diesem Flow braucht er ein verkalktes Glas Leitungswasser nur anzuhauchen und es verwandelt sich sofort in die neue Geruchsrichtung von Comme Des Garçon. Nur diesmal geht Rocky eben nicht RiRi-tarded mit Rihanna, sondern reimt wikey me auf Lykke Li. Soll so viel heißen wie: Du kannst mich auf Wikipedia finden, I‘m kinda like a big deal. »No Rest For The Wicked« jedenfalls hat das Zeug dazu, das »Hands On The Wheels« für die Damen-Welt zu werden, zu der ich mich auch in diesem Fall vorbehaltlos dazu zähle. PK
»Turkey (ft. I.V.A.)« by Long Arm
taken from the LP »My Little Ghost«, coming out May 9th on Project: Mooncircle
Es ist nicht einmal 4 Wochen her, dass Project: Mooncircle verkündete, dass ihrem Künstler Long Arm aufgrund widriger Umstände sämtliche Arbeiten an seinem zweiten Album verloren gegangen sind. Ein letzter Song wäre noch erhalten geblieben. Gestern wurde ein zweiter Song, »Turkey«, präsentiert und während ich das hier schreibe, ist noch völlig unklar, ob dieser neu produziert wurde oder doch mehr aus den Aufnahmesessions gerettet werden konnte als vermutet. Der Song ist jedenfalls klasse: die Sounds, der Spannungsbogen, der Beat, die Melodien, hier sitzt einfach alles. Und wer auch immer Downbeat (teilweise zu Recht) für Tod erklärt hat, dem muss man jetzt wohl hinterherufen: Da geht noch was! SH
»Sun (String Quintet Live At Maida Vale)« by Koreless
Ich kann Geigen nicht ausstehen Das ist in 90 Prozent der Fällen eine persönliche Wahrheit. Genau wie: Pfannkuchen? Mäh, schmeckt mir nicht. Wenn man jetzt aber die Pfannkuchen im Bauch eines Hühnchens (knusprig gebraten und abwechselnd mit Gemüsebrühe und Rotwein übergossen) legen würde, stünde ich auch auf Pfannkuchen. Das Hühnchen hier ist »Sun«, der ursprüngliche Song, der ohnehin fantastisch ist. Dieses Arrangement, das sich so organisch entfaltet und zu allen Ecken ausdehnt, spielen fünf Streicher nach und ich beiße mit Heißhunger hinein, verliere mich in dieser Mischung aus Knusprigkeit und Weichheit und fliege schwerelos durch die Milchstraße, in der kleine weiche Pfannkuchen mein Gesicht streicheln. PK
»Peyor Peyor« by Clap! Clap
taken from the Compilation 12" »Adaptions EP«, out on Black Acre
Letzte Woche war Record Store Day und die Plattenlabels haben sich diesmal nicht lumpen lassen. Eines der Highlights war sicherlich auch die 4-Track-Compilation »Adaptions EP« von Black Acre. Darauf zu finden: »Peyor Peyor« von Clap! Clap!, ein Track, der an Sounds alles verwendet, was auf der südlichen Erdhalbkugel bei 3 nicht auf den Bäumen ist. Angefangen bei dem weltmusikalischen Schlagwerkdreiklang von Bongo, Conga und Steelpan, afrikanische Gesänge im Loop, bis hin zu Trillerpfeife und Vuvuzela. Musik zu der ich dieses Wochenende vielleicht in die Revolution ziehen würde, wenn ich nicht meine Wohnung aufräumen müsste. SH
»Wire (Huerco S Remix)« by Blondes
Taken from Blondes‘ new EP »Rewire«, out now on RVNG Intl.*
Shit: Stell‘ dir vor der Kühlschrankmotor läuft die ganze Zeit, es regnet auf ein Blechdach, der Typ über dir hört Techno, deine Augenhöhle juckt und die andere Seite vom Kopfkissen weist keinen Temperaturunterschied auf. Immer diesen fiesen hektischen Schritt nur ganz knapp an der Monotonie vorbei. Wer sich das vorstellen kann, der hat eine Ahnung, was Huerco S. mit seinem Remix für Brooklyn-Duo Blondes angestellt hat. PK
»Ocupy« by Beneath
taken from the EP »Beneath«, coming out May 8th on PAN
Nach Veröffentlichungen für im Dubstep beheimatete Plattenlabels wie Tectonic oder Keysound Recordings ist Beneath mit seiner neuen EP bei PAN gelandet. Das spricht einmal mehr für die musikalische Vielfalt dort. »Occupy« ist eine kleine Lehrstunde im Beatbauen. Beneath präsentiert uns zunächst die unterschiedlichen Trommeltöne aus denen sich der Beat zusammensetzen soll. Und ab 1:48 werden diese Bestandteile dann rhythmisch kombiniert. Klingt jetzt einfach, ist dann aber doch hochkomplex, zumal immer neue Sounds und Ideen eingestreut werden. SH
»Head« by Eaux
taken from their new album »Plastics«, out June 2nd on All Tomorrow‘s Parties
Eaux ist das, was von der Londoner Post-Rock-Formation Sian Alice Crew übrig geblieben ist. Und in kleinen Gruppen kommt einfach mehr rüber, das war schon immer mein Argument, wenn ich mich gegen Massen-Warm-Ups in der eigenen WG ausgesprochen habe. Es wurde dann doch immer über meinen Kopf hinweg entschieden, Köpfe kamen an, massenhaft und haarprächtig, machten ihre Mäuler auf und leerten Fusel rein und warfen sich dann durcheinander Sätze an die Köpfe. Nicht leicht da draußen für einen Kopf. Eaux wissen ein Lied darüber zu singen. PK
»OCR« by D/P/I
taken from the EP »Rico«, coming out April 29th on Leaving Records
So klingt es also, wenn auf Leaving Records elektronische Musik antizipiert wird. »OCR« von D/P/I – Teil der Entourage um Sun Araw – ist so eine Art Microhouse ohne durchgehende Bassdrum. Das erinnert fasst ein wenig an SND, also an einen im Loop hängengebliebenen Computer, wenn man sich beim Zuhören nicht hin und wieder so soulig-groovende Synthflächen einbilden würde. SH