Tambien – Overheater
Ich musste noch mal nachschauen. Am Ende stand da tatsächlich die Zahl 19. Neunzehn Jahre. 1995 also. Das ist das Erscheinungsdatum des epochalen What A Sensation von Kenlou (Masters At Work). Und damit das Erscheinungsdatum der letzten rein perkussiven Houseplatte, die mich dermaßen beeindruckt hat wie Tambien’s »Overheater«. Bavarische Bongos, dämonisch arrangiert. Auch wenn es wohl niemand registriert hat: Tribal House, das wird das neue Ding für 2015. Hoffe ich zumundest.
Stefan Ringer – First
Auf den letzten Drücker in die Jahresbestenliste. Aber wie Stefan Ringer hier auf »First« diese kurzen Akkordsamples zu einer Melodie vereint und dieses Stilhybrid aus gebrochenen und geraden Rythmen und kurzen Vocalsamples hin zu einer Gattung windet, die man nicht mehr House, eher Soultronica nennen sollte, das ist schon aller Ehren wert und sollte hier unbedingt Beachtung finden!
Dean Blunt – Grade
Cold Wave Synthies, ein verlorenes Saxofon in all Moll everything, eine quietschende Schäunentür, T2-Titandrums, die krächzende japanische Nichte von Björk und der Chef persönlich mit einer nicht völlig entwurzelten Slam Poetry Drohung, die in etwa so klingt als würde Commader Riker ein Ginsberg Gedicht rezitieren? Dean Blunt, wir verneigen uns mal wieder.
Leon Vynehall – Butterflies
Leon Vynehall fanden wir ja gehörig überbewertet. In aller Munde mit seinem Album Music For The Uninvited, mit Schluffi-(H)Aus, weichen Chordes und dieser britischen Deepness, die es die letzten Jahre direkt von der Stange gab, egal, ob von Scuba oder Will Saul kuratiert. Nun gut, »Butterflies« ändert an der Formel nichts, im Gegenteil. Aber noch immer gilt: Piano , House und Sommer ist in Sachen Glückseligkeit gleichzusetzen mit Kater, Mezzo Mix und Bundesligakonferenz. Und weil Vynehall hier eine besondere Schönheit von einer Pianofigur gefunden hat, ist das hier auch nicht zu ignorieren, egal wie bekannt die Zutaten sind.
Timber Timbre – Hot Dreams
Hierzu setzt sich ein abgehalfterter Teufel in eine Trucker-Bar, trinkt ein Bier zu viel und tanzt dann den Suff-Walzer mit Kathy von hinter dem Tresen im Licht der Discokugel. Timber Timbre tragen ihre Musik so beiläufig und scheinbar desinteressiert vor, dass die Instrumentierung mit Saxophon und anderen Instrumenten aus der Soft-Porn-Ecke nie ins allzu Glamourös-Kitschige abdriften. »Hot Dreams« war dieses Jahr unverzichtbar in der Schmuddel/Kuschelecke und ach, was haben wir nicht die geübt um am Ende des Songs kein Saxophonanschlag zu viel oder zu wenig zum besten zu geben.
Skepta feat. JME – #thatsnotme
Geil, Skepta und JME updaten mit 50 Pfund Video und einem ignoranten 16-Bit-Furz von einem Beat den Urkel-Trademark und dominieren damit Rinse FM und alles und jeden, der sich 2014 mit Grime beschäftigt hat. Gucci in die Mülltone, Bündel zählen, Jet Li Hitmovies gucken – das Leben ist…ea-zy.
Terekke – Track 1
Verfolge ich meine Twitter-Timeline, verbalisiert die Hälfte der von mir verfolgten Künstler regelmäßig ausgelassene Lobeshymnen auf Terekke. So richtig wollte mir das noch nicht einleuchten. Aber ich habe auch Actress erst sehr spät begriffen. »Track 1« dagegen ist eine Offenbarung. Ein überraschend clubtaugliches und herrlich zischendes Rhytmuskorsett, kurze feminine, aber vor allem ausdrucksstarke Vocalfetzen (»I wanna be your love«), die man in diesem Undergroundavantgardekontext so gar nicht erwartet. Und dann vor allem diese schwebenden, insichmäendernden Synthflächen, Ambient in Reinform und zugleich Anschauungsunterricht für jede erschienene Dub-Techno-Platte zwischen 2000 und 2013. Das meine ich auch so. Oder wie sagte mal ein von mir verehrter Künstler: Music for your head, son!
Gala Drop – You and I
»Irgendwie würde ich da gerne hingehen, irgendwie aber auch nicht«. So lautete unter uns Kolumnisten die Zusammenfassung unserer November-Lethargie. Für einen der wenigen Euphorie-Momente im grausten Monat des Jahres sorgten die Portugiesen Gala Drop. Deren »You And I« bot mit farbenfrohen Psych-Krautrock einen Lichtblick in einem der drei zähsten Monaten des Jahres und hat schon deshalb seinen Platz in unseren Jahrescharts verdient.
Jack J – Something (On Your Mind)
Der behagliche Groove, die warme Bassline und – hell yeah, immer willkommen – das atmosphärisch figuierende Saxophon, hach, Jack J’s »Something (On My Mind)« weckt Assoziationen: Rasch müsste sich doch einer finden lassen, der hier ein Chris Rea Acapella drüber arrangieren kann!? Vollkommenheit wäre erreicht. Traum bleibt Traum. Trotzdem bietet »Something (On My Mind)« mit dem Ausflug in sentimentale Yacht-House-Gefilde die dringend benötigte Antipode zum übertriebenen Analogfetichismus unserer Tage.
Daywalker & CF – Supersonic Transport
Willie Burns, Entro Senestre, L.I.E.S. – rumgeeiert wird woanders. Und hatte ich noch vor kurzem hier geunkt, dass sich Morelli durchaus mal wieder öfter Hits auf seinem Label gönnen dürfte, ist der hier dargebotene Cymbal-Stomper derart euphorisch, dass Soundcloud-Kommentare schon zaghaft die Vokabel „Ibiza“ (mit Fragezeichen im Anschluss) für »Supersonic Transport« gebraucht haben. Theoretisch sollte sich der gemeine Rave-Touri nicht zu sehr wundern, wenn der Sväääään oder der Hel(l)mut mal Bock auf eine Herausforderung in der Peaktime haben. Unwahrscheinlich und nicht unbedingt der Ort an dem sich Daywalker & CF selbst sehen würden, aber durchaus illustrierend wieviel Euphorie hier transportiert wird, ohne auch nur eine Sekunde banal zu sein.
Young Thug feat. Nicki Minaj – Danny Glover Remix
Nicki Minaj hat Features. Mit dem Who Is Who der Rap-Welt und am unteren Ende ihrer Wirbelsäule. Vielleicht ist das größte Kompliment, das man Nicki machen kann, dass auch 2014 ihre 16er nach wie vor die größeren Sensationen sind als die zwei Auffälligkeiten zwischen Schenkeln und Rücken. Ihre Strophe für den »Danny Glover«-Remix ist eine dieser typischen Minaj-Strophen: Sie warnt Justin Timberlake, dass sie es auf Jessica Biel abgesehen hat, packt den Migos-Flow aus und Bitches ist immer noch ihre Söhne [sic!]. So war es, so ist es immer noch. Außerdem Young Thug, der vielleicht der relevanteste Rapper des Jahres war, und der mit dem ein oder fanden Song hier einfach Einzug halten musste.
Taro Tokugawa – Here My Dear
Pah das wird der club hit 2015 schwör aller! Mega massentauglich aber nur noch… Sagt zumindest ein gewisser DJ aladdin+ auf Soundcloud. Man mag den Kopf schütteln. Man kann aber getrost: zupflichten! Recht hat er. Der Schwede Samo DJ hat auf einer auf dem Münchener Public-Possession-Imprint erschienenen 10inch, für die er mit seinem Namen gerade steht, den ominösen Taro Tokugawa kuratiert, der ein beeindruckendes Debüt hinlegt. Im Mittelpunkt von »Here My Dear« steht ein wohl dem J-Pop entspringendes Sample, der Rest findet in der Grauzone zwischen Mädchen-WG und Großrave statt. Das hätte John Talabot nicht besser hinbekommen.
Ty Dolla Sign$, The Weeknd & Wiz Khalifa – Or Nah (Remix)
Die ekelhafteste Strophe des Jahres kommt, wer hätte es gedacht, von The Weeknd, den aber zum Glück eh keine Sau mehr leiden kann. Der sich stets selbst anschmachtende Zottelkopf aus Kanada spart hier nicht mit Details, die man so nicht mal von Jude Law hören möchte. Es war aber halt auch kaum ein R&B-Song melodischer und komischer erst recht nicht. Wenn sich bei »is we fucking when we leave the club or nah?« die Welt von einem komplexen, unüberschaubaren Ort zu einer einfachen Sache zusammenzieht, ist unsere debile Glückseligkeit sichergestellt. Außerdem: davor hatten wir unsere Abhäng-Wünsche noch nicht mit einem so schönen »heute hängen, or nah? Drei Bier, or nah?« anmelden können.
Jex Opolis – DZE
Toronto ist das neue Rimini. Vielleicht hat aber auch Jex Opolis die eine oder andere Flasche Ramazotti oder Limoncello von einer seiner DJ-Reisen mitgebracht. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass man im kühlen kanadischen Norden dermaßen viel Italofunk aus der Hüfte schießt. Dieses Pianosolo, va bene!
Keine Erklärung parat, da hilft sicher Google. Nach einer kleinen Kurzrecherche bin ich schlauer und sicher, dass dieser Kanadier vielleicht nicht ganz so funky, zumindest aber ein schlauer Fuchs ist. Was soll er selbst nach Italien, da lässt er lieber einen echten Südländer einfliegen, der hat dann auch die passende Flasche Feuerwasser im Gepäck und das filigrane Händchen angeboren. Steve Galante heißt der und sorgte bereits für die Feel-Good-Momente auf dem Italo-Disco-Klassiker »Don’t Stop« von Asso. Rimini-approved seit 1983 – til infinity und neuem Schwung im Herbst 2014.
i/o – Face With No Name
Vom Vibe her der legitime Nachfolger für unsere letztjährige Nummer 3, »Can’t Hold My Liqour«. Der Song des New Yorkers i/o taumelt elegisch in’s Trauertal und findet nichts als Desillusioniertet; gegen »Face With No Name« klingt Weekend wie ein Pausenclown. »Put’m in a box, throw’m in a hearse / One man’s destruction, another man’s worth.«
Drake – 0 to 100/The Catch Up
Er macht weiter. Drake hatte es bereits kurz nach »NWTS« angekündigt und er hat Wort gehalten: auch ohne Album am Horizont macht Aubrey Hit um Hit. »Trophies« ist bereits kanonisiert, Johnny Manziel via »Draft Day« unsterblich und weil Drake halt Drake ist, haut er jetzt via Soundcloud direkt einen neuen Zweiteiler raus, einfach so. »0 to 100« ist in erster Linie Schritt- und Konto-Propaganda, aber wieder mit dieser Rest Goofyness, die man irgendwie nur Drake abnimmt und die dann zur obligatorischen tiefenpsychologischen Drakisierung von Fame, Fortune und Fuckery auf »The Catch Up» führt. Macht der einfach mal Albumtracks ohne ein Album zu machen und wir stammeln wieder ratlos: Hach Drizzy.
Mr. Mitch – The Lion, The Bitch & The Bordeaux
Dass das ein unglaublich schöner Song-Titel ist, müssen wir ganz schnell wieder vergessen. Denn hier ist etwas anderes von so bemerkenswerter Schönheit, dass man das ausführen muss: die Synthline. Sie fährt einem direkt in’s Herz, dreht es einmal um, man inszeniert sich in Gedanken direkt als tragischer Held. Irgendwas ist im Morgengrauen passiert, mit müden Augen läuft man noch ein paar Meter, bevor man unvermittelt auf die Knie geht, den Kopf senkt und die Szene aus-faded. Man hat etwas Kräftezehrendes glorreich überstanden. So fühlt man sich wie ein trauriger Hecht, obwohl man wie eine emotionslose Flunder am Schreibtisch sitze. Guck, wie einen der Song berührt und aufwertet!
Montezumas Rache – Wu Du Wu
Ey, Internet. Da wohnt man eine halbe Stunde entfernt, muss sich Montezumas Rache aber von Beautiful Swimmer Ari G. via Facebook empfehlen lassen. Nun ja. Montezumas Rache ist ein Projekt aus Düsseldorf, das hört man in den krautigen Passagen von »Wu Du Wu« durchaus auch, dazu diese VitaminC-Funkiness in der Bassline und ein halluzinogenes Video, wie gemacht für den Salon des Amateurs. Würden Neu! sich heute gründen, nachdem sie sich zuvor bei einem Theo Parrish Set in den Armen gelegen hätten, wäre das nah an dem was Chris Pannenborg und Jan Schulte hier tun.
Floating Points – Nuits Sonores
Wer kann, der kann und Floating Points kann alles. Jede Single eine Sensation, wir kennen das Spiel mittlerweile. Auf »Nuits Sonores« lässt sich dieses verdammte Genie wieder 12 Minuten Zeit um seine bedachten House-Grooves aus einem blubbernden Vorspiel herauszukitzeln, aber wenn Synth und Bassline nach gut drei Minuten endlich ihre falsche Scheu abgelegt haben, ist das vielleicht das erste Mal, dass Sam Spepherd Pappenheimer auf Ibiza in völlige Ekstase treiben würde und gleichzeitig auch als Beschallung für ein Kunstprofessoren-Weihnachtsfeier herhalten könnte. Unglaublich, immer und immer wieder.
Fka Twigs – 2 Weeks
Ok, wir (oder zumindest ich) geben hiermit zu Protokoll: FKA Twigs ist der Scheiß und ihr bald erscheinendes Album wird eine Sensation und rettet zum hundertachtzigtausendsten Mal Pop as we know it. Auslöser für diese Einsicht war zu Beginn des Jahres »Two Weeks«, eine metaphilosophische Oralsex-Parabel mit Culture Beat gone Arthaus-Video, einer herrlich plumpen Hook und diesem Weeknd-Vibe zu »House Of Balloons«-Zeiten, bevor alle schnallten, dass der Typ ein trauriger, seelenloser Wicht ist. FKA Twigs bastelte sich ihren Thron und wir übten schonmal probeweisen den Knicks.
Novelist feat. Mumdance – Take Time
Grime hatte ein ganz starkes Jahr. Und in diesem starken Jahr ist Mumdance und Novelist »Take Time« das musik-gewordene The Expandables gewesen. Mumdance baut hier einen Beat mit der kargen Eleganz eines »Drop It Like It’s Hot« – was aber besonders bemerkenswert ist, ist die Dynamik des Songs: Wie eine angeschlagene Klapperschlange zieht er erst am Boden entlang, um einen dann plötzlich giftig anzuspringen. Eine Szene, die sich durch Scratches und Streetfighter-Soundeffekte verbunden, immer wieder wiederholt wie in eine geloopte Schlangenattacke auf Youtube. In diesem Jahr eine Sensation, mit Blick auf das Potential von Mumdance und Novelist vielleicht irgendwann retrospektiv der erste Warnschuss.
Actress – Gaze
Es passiert immer wieder, in verhältnismäßig kurzen Abständen und dennoch freut man sich jedes Mal wie ein kleines Kind: Actress macht Tanzmusik. Also so im großen Stil, nicht 2 Minuten angedacht und dann von Unfriendly Fire zerschossen, nein, mit Drum-Intro, 4×4-Logik, sogar mit einem Hauch Euphorie und zumindest angedeuteten Händen in der Luft. »Gaze« heißt dieser Derwisch dieses Mal, fünf Minuten Glückseligkeit gönnt uns Cunningham mit seinem unzickigsten Stück auf Ghettoville, fünf Minuten in denen er es wieder einmal schafft sämtliche Tropen zu vermeiden, trotzdem irgendwie referentiell und trotzdem nur wie er selbst zu klingen. Er mag uns als Adressaten temporär(?!) nicht mehr brauchen wir als Empfänger ihn aber schon.
Tinashe – 2 On
Tinashe hätte hier mit jedem ihrer 2014 veröffentlichten Songs einen Platz gefunden. Jeder von uns hatte dabei seinen Favoriten. Einigen wir uns einfach auf Song mit dem größten Bonding-Faktor. Kaum zu glauben, dass das aufregendste R&B-Püppchen anno 2014 vor wenigen Jahren noch einer eher unbedeutenden Schauspielerkarriere nachging, ehe der gemeinsam mit Schoolboy Q vollzogene ähhh gesungene Coitus auf »2 On« ihr jetzt zum Durchbruch verhalf. Wir erinnern uns ein wenig an Biggie und Total, aber wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen.
Gesloten Cirkel – Feat Liette
Gibt es eigentlich Gemeinsamkeiten zwischen Detroit und Moskau? Musikalisch eher weniger, aber beide Murder Capital. Das hat Gesloten Cirkel, quasi Moskaus Finest, quasi die bessere Nina Kraviz, quasi aber auch männlich, auch erkannt und das neue Album gleich nach dieser einen Gemeinsamkeit benannt. Aussagewert: Gleich null, ist mir aber aufgefallen. Denn das titellose »Feat Liette«, das sich tatsächlich nach der hier gefeatureten Sängerin benennt, klingt weniger nach Moskau noch Detroit, viel eher würde ich es in Berlin oder einer anderen Großstadt verorten, die über eine florierende Technolandschaft verfügt. Mächtig im Sound, mit drückenden repetitiven Synths und wie dafür gemacht, auf einer Funktion One-Anlage die Grenzen des Möglichen zu erforschen. So weit, so gut. Die wahre Stärke des Stücks liegt aber in der machinell unterkühlten Stimme der Narratorin, die dieser wild mäandrieren 303-Schleife eine gewisse Cold-Wave-Ästhetik verleiht.
Lil B – No Black Person Is Ugly
Ferguson, Pegida, Flüchtlingsdiskussion: die Ungerechtigkeit und das Grauen hatten dieses Jahr verschiedene Namen. Weil wir uns hier auf keine Nummer 1 einigen konnten, was das rein musikalische angeht, hat es Lil B auf den ersten Platz unserer Jahrescharts geschafft. Der kontert auf »No Black Person Is Ugly« nämlich den ganzen Bullshit, wie man Bullshit im Universum des Based God nunmal kontert: mit Liebe. Soviel kindliche Emotion wie in »No Black Person Is Ugly« bekamen wir zuvor selbst vom Based God selten. Gar fuchtelt er Rap-Tropen beschwörend in seinem Flohmarkt-Versace-Leibchen ungelenk aber liebenswürdig mit den Händen, das Metrum des Beats zunächst noch ungewöhnlich ernst nehmend, danach aber wieder übergehend in diesen predigenden Spoken Word Flow-Not-Flow und seine Botschaft im Refrain in viel zu vielen Silben pro Zeile verhuschend – und genau deswegen deren Tragweite eigentlich noch weiter pointierend. Das ist Dada, das ist Gaga, das ist toll, toll, toll auf einer künstlerisch ungeheuer meta-authentischen, menschlich aber auf einer so naiv-herzlichen Ebene, dass das oldschoolige Drumkit Lil Bs Stream of Consciousness Sermon noch liebenswürdiger macht. Das Heal The World für die Generation Tumblr und der treffendste weil uneitelste Kommentar zu allem was 2014 in der Welt verkehrt lief.
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