In Goethes »Faust« zwingt das junge Gretchen Faust dazu eine eher unbequeme Frage zu beantworten: ist er religiös oder nicht? Eigentlich wollte sie wissen wie er zu vorehelichem Sex steht, um endlich herauszufinden ob sein Herz gut und seine Seele rein ist. Unsere »Gretchenfrage« ist vielleicht nicht so absolut, aber sie enthüllt einen bestimmten Aspekt mit nur einer Frage. Ohne Schnickschnack. Bloß eine Frage… an Yeasayer.
Wie wichtig ist Sampling in eurem Schreib- und Produktionsprozess?
Anand Wilder: Chris hat 50 Gigabyte Samples.
Chris Keating: 50 Tausend!
Anand Wilder: In North Dakota gibt es einen Schuppen mit einem Server, einzig und allein, um unsere Samples zu speichern.
Chris Keating: Terabytes! Sie sind alle sortiert und machen Sinn. Ich kann nach »Frosch macht Liebe« suchen. Purpur. Purpurne Frösche machen Liebe. Es klingt überraschenderweise wie ein Cello. Samples sind großartig. Besonders mit der heutigen Technologie. Wenn man bedenkt wie aufwendig das bei Brian Eno noch war.
Anand Wilder: Man zieht sie auf den Computer und kreiert ein neues Instrument. Hier habe ich meinen Field Recorder – ich nenne ihn »iPhone«. (drückt Play) Das ist das Brummen des Busses. Der Bus machte an einem Abend so merkwürdige Geräusche. Ich wurde wach und nahm sie auf. Unsere Songs schreiben sich einfach von selbst.
Chris Keating: Geräusche im Bus. Das ist tiefgründig. Die tristeste Sache an die ich Denken kann ist »Aufnahmen aus dem Bus«. Der Bus ins Nirgendwo. Es bringt dich dazu, dir das Gehirn wegpusten zu wollen. Es wird nur als Zusatzsound erhältlich sein und in der Live-Version wird es nackte Männer auf einem Bus geben.