Wie heißt dieses Lied zu dem Video, wo diese zwei Frauen in der Badewanne getunkt werden? Die Nachfrage nach Ibeyi ist 2015 explodiert. »River« heißt der Song, um den es ging, mit denen die Zwillinge Naomi und Lisa-Kahindé auf der Pop-Bühne erschienen sind. Kurz darauf erschien ihr Debütalbum »Ibeyi« auf XL Recordings. Ein Album auf dem die fränzösisch-kubanischen Töchter des verstorbenen Buena Vista Social Club-Percussionisten Angel Diaz Folklore mit modernen Einflüssen aus Club- und Rap-Musik (die Beiden sind große Fans von Jay Electronica, dem sie einen Remix gewidmet haben) mischen.
Im Zentrum steht Yoruba, ein nigerianischer Dialekt, den die Sklaven nach Kuba brachten und der die beiden Schwestern seit ihrer Kindheit begleitet. Mit ihm besingen sie das Erbe dieser Kultur und das zentrale Motiv von »Ibeyi«: Den Tod ihres Vaters und ihrer Schwester. ###CITI: »Wenn man bedenkt, dass die beiden vor den ersten Aufnahmesessions eine MPC noch nicht einmal angefasst hatten…«:### So ist es ein Album geworden, indem das Klavier die Cájon und die MPC umschmeichelt, indem liebliche Melodien sich vom Gewicht des Inhalts lösen. Getextet, komponiert und eingespielt wurde alles von den Zwillingen alleine. Heutzutage ja nichts Neues mehr. Aber doch besonders, wenn man bedenkt, dass die beiden vor den ersten Aufnahmesessions eine MPC noch nicht einmal angefasst hatten. Doch Richard Russel, der Besitzer von XL Recordings teilte die Vision von Ibeyi; die beiden werden nicht müde zu betonen, mit wie viel Begeisterung Russel ihnen bei der Entstehung des Album zur Seite stand.
Dass es überhaupt zur Zusammenarbeit kam, haben Naomi und Lisa-Kahindé einem Fan zu verdanken. Der schickte Russell das Video zu »Oya« – der Rest ist, wie man so ausgelutscht sagt, Geschichte.
In unserem Videointerview stellen sich beiden vor: die Zwillinge, die zwischen den scheinbar gegensätzlichen Polen der verschiedenen Kulturen und ihrer Charakter ihre kreative Kraft gefunden haben.