Tokimonsta – Live am 18.11. im Icon in Berlin

21.11.2011
Tokimonsta präsentierte bei ihrem Auftritt im Icon in Berlin einen spannenden psychedelischen HipHop-Mix und stellte von Anfang an klar, in welchem Bereich ihre musikalischen Wurzeln und Inspirationen zu finden sind.

Während sie auf Releases wie Midnight Menu und Creature Dreams überwiegend ruhige und komplexe elektronische Töne anschlägt, stellte Tokimonsta am vergangenen Freitag mit ihrem DJ-Set von Anfang an klar, in welchem Bereich ihre musikalischen Wurzeln und Inspirationen zu finden sind. Bei ihrem Auftritt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Hobbyhorse im Berliner Club Icon bot sie insgesamt eine abwechslungsreiche und vielseitige Mischung, die sich in erster Linie um den amerikanischen Hip Hop der 1990er Jahre herum bewegte: Harte Brecher wie Pharoah Monchs Simon Says verschmolzen mit dem zurückgelehnten G-Funk von Dr. Dre und dazwischen waren auch immer wieder eigene Werke der jungen Künstlerin mit den koreanischen Wurzeln platziert. Darüber hinaus fanden auch ein paar Reggae- und Dubstep-Tracks ihren Weg in die Playlist der kreativen Beat-Schmiedin aus Los Angeles, dem aktuellen Epiezentrum elektronischer musikalischer Erschütterungen in den Vereinigten Staaten, und weiteten die stilistische Bandbreite zusätzlich aus, die Jennifer Lee mit sichtlich viel Freude und einem sympathischen Lächeln auf den Lippen dem gut aufgelegten Publikum darbot. Am faszinierendsten war dabei, zu erleben wie sie es fertigbrachte, eine harmonische, entspannte und psychedelisch angehauchte Hip Hop-Melange aus den unterschiedlichen und zum Teil konträren Elementen zu erzeugen. Man konnte ihr hier den Einfluss ihres engen Kollegen Daedelus, mit dem sie bereits häufiger gemeinsam aufgetreten ist, deutlich anmerken. Auf eine ganz ähnliche Art und Weise zeigte sich bei ihr der ständige und abrupte Wechsel zwischen unterschiedlichen Tracks und Stilen, aber im Gegensatz zu ihrem offensichtlichen Vorbild, dessen Sets meist bewusst im kontrollierten Chaos enden, hatte ihr DJ-Set einen ruhigen Grundton und eine ausgeprägte Affinität in Richtung des Hip Hop der 1990er Jahre, die als roter Faden diente und somit eine durchgängige Struktur bot. Damit konnte sie noch einmal deutlich machen, warum L.A. auch in naher Zukunft einer der interessantesten Orte für neue Entwicklungen im Hip Hop und in der elektronischen Musik bleiben wird.