Mit ihrem frischen Album People im Gepäck waren die Skeletons, die New Yorker Band um Matthew Mehlan , die sich seit 2001 in verschiedensten Konstellationen formiert hat, gerade für einige Termine in Deutschland unterwegs. Unter einer überschaubaren Fangemeinde am vergangenen Sonntag im West Germany in Berlin, ist der Raum in wenigen Momenten durchdrungen von den dichten, drängenden Klängen, so dass man ahnt, woher die Metapher der Klanggemälde, wie sie im Vorfeld von der Spex bemüht wurde, herrühren könnte. Nur wird dieses Bild, welches ein konzeptuelles Bemühen unterstellt ohne dem Intuitiven und Körperlichem in der Musik der Skeletons gerecht zu werden, allzu schnell zerstreut. Gleicht sie doch viel mehr einem endlosen Stream of Thoughts, einem Stream of Sound, gegossen in die Vielfalt der von Jason McMahon durch seine Midi-Gitarre geschaffenen Klangwelten. Das ausgedünnte Schlagzeug Jonathan Lelands ist dabei der wendige Motor, der nie aufzugeben scheint. Und schließlich Matthew Mehland’s Stimme, oft an eine Spoken Word Performance erinnernd, sich stets den Impetus der Improvisation vorbehaltend: der Dichter auf der Suche nach den richtigen Worten. So bricht der Groove immer wieder ein, um wieder aufgebaut zu werden. Doch Skeletons schaffen es ihrer Performance nicht den Anstrich einer konzeptuellen Klangarchitektur zu geben, sondern verwischen und kreieren ihre Strukturen in stetiger Bewegung, nehmen uns mit auf einen Trip, der da wo der Verdacht der Vorhersehbarkeit der Strecke besteht mit Posen der Spontaneität reagiert. Und so ist der Chorus der poppigen Zugabe – »I Keep on moving, moving, moving« – auch an diesem Abend ein nur folgerichtiger Schlusspunkt und Kommentar ihres eigenen Schaffens.
Jahresrückblick 2016 – Top 50 Alben
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