Als Kenner der gehobenen Berliner Kulturszene haben Neil Tennant und Chris Lowe den Veranstaltungsort für die exklusive Weltpremiere ihres neuen Albums »Elysium« explizit gewählt. Zumal ein Großteil der Songs in der bundesdeutschen Hauptstadt entstanden sind. Pünktlich um 21 Uhr standen die Pet Shop Boys auf der Bühne, um insgesamt neun Songs zu präsentieren, die sich im Kern mit dem Älter werden und Ableben eines Popstars beschäftigen. Doch vom »Verblassen« kann zumindest an diesem Abend keine Rede sein. Die beiden Herren sehen zwar in der Tat wieder ein klein wenig älter aus als bei der Pandemonium-Tour 2009 zum Vorgänger- und Hit-Album »Yes«, glänzten aber mit einer exzellenten Performance und überraschten, trotz der thematischen Ernsthaftigkeit, mit einer schnell auf die Gäste übergreifenden Leichtigkeit. Einige Songs wie »Winner« oder das Bee Gees-Cover »I Started A Joke« waren bereits auf der Vorabveröffentlichung zu hören, dafür faszinierte u.a. »Face that Fact«, ein typischer Pet Shop Boys-Hit im modernen Gewand. In eine völlige andere Richtung geht der nicht ganz ernstzunehmende Track »Ego Music«, welcher sich mit der Mitteilungsbedürftigkeit junger »Popstars« in sozialen Netzwerken beschäftigt. Alles in allem haben die Pet Shop Boys innerhalb von 45 Minuten erneut bewiesen, dass sie es verstanden haben, ihren Stil authentisch in die heutige Zeit zu übertragen.