Der Bass wummert über die grünen Weiten der Düsseldorfer Galopprennbahn, Menschen tanzen zu den fast fröhlichen Klängen von Mount Kimbies eigener Version von Dubstep. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt und man ist für kurze Zeit woanders – überall, nur nicht am Rande der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt.
Das Open Source Festival öffnet in diesem Jahr zum fünften Mal seine Pforten und versucht erneut zu beweisen, dass Düsseldorf – Jahre nach Kraftwerk und Co. – zumindest ein bisschen gegen den ewigen Rivalen Köln in Sachen Pop- (Tagesfestival) und Clubkultur (Nachtfestival) anstinken kann – ein Vorhaben, das nur von mäßigem Erfolg gekrönt ist. Denn im Gegensatz zu diesem intensiven Post-Dubstep-Set von Dominic Maker und Kai Campos, in dem sich die Bässe, Bleeps und Vocals, die Claps und gesampelten Akustikgitarren zu einer Atmosphäre verdichten, die die Masse vor der Bühne vereint und musikalisch die Spreu vom Weizen trennt, gibt es bei den Auftritten von Sølyst und Jamie xx leider wenig zu feiern.
Mitschunkeln erlaubt
Ein miserabler Sound, dessen Bass als solchen zu bezeichnen eine Beleidigung wäre, lassen beim Dubstep-Newcomer Jamie xx die Freude auf und vor der Bühne schnell abstumpfen, zumal der Brite über das gesamte Set hinweg mit technischen Problemen zu kämpfen hat. Die Lokalmatadoren Sølyst haben, abgesehen vom Sound, ganz andere Probleme: während ihres engagierten Auftritts bleibt die Carharrt-Bühne vom Großteil des Publikums unbesucht.
Überhaupt das Publikum: Leute (aller Couleur und Altersklassen), die das Open Source weniger als Pop-Festival, sondern vielmehr als gesellschaftliche Schaubühne (passend zur Location Galopprennbahn) sehen – Volksfeststimmung galore, irgendwie. Seltsam das alles. In Anbetracht dieser Vorzeichen überrascht der Auftritt von Mount Kimbie nahezu. In einem Anflug unendlicher Spielfreude ziehen Sie das Publikum mit ihrer nicht ganz leicht verdaulichen Mischung aus Jazz, Hip Hop und Techno, angereichert mit etwas Ambient-Folk, in Ihren Bann, spielen sich in die verträumt tänzelnden Herzen und werden im Vorbeigehen zum absoluten Highlight dieses Tages. So pumpt beim Open Source dann schließlich doch so etwas wie Popcharme über die dekadente Location. Dann geht es noch zu den Editors, die den Abend versöhnlich beenden und das Open Source auch weiterhin eine veritable, verrückt-charmante Festivalalternative sein lassen.So pumpt beim Open Source dann schließlich doch so etwas wie Popcharme über die dekadente Location.