Lena Willikens – 10 All Time Favs + 6 more

27.02.2015
Wir fragen Musiker nach 10 Schallplatten, durch die sie geformt, gebessert und gebildet wurden und bitten sie diese Auswahl zu kommentieren. Diesmal nimmt sich die Produzentin, DJ und Radiomoderatorin Lena Willikens dieser Aufgabe an.

Es wirkt schon ein bisschen komisch, dass Lena Willikens erst jetzt mit einem eigenen Release debütiert. Als DJ-Resident im Düsseldorfer Salon Des Amateurs, Teil des Labels Cómeme und nicht zuletzt durch ihre monatliche Radioshow »Sentimental Flashback« hat sich die nebenbei als Künstlerin aktive Kölnerin über die vergangenen Jahre fest in der House- und Techno-Szene etabliert. Bekannt geworden ist sie vor allem durch ihren unnachahmlichen Eklektizismus, der intuitiv eine Menge Querverweise durch die Musikgeschichte zieht. Ähnlich klingen die sechs Tracks ihrer auf Cómeme erschiene EP »Phantom Delia« Diese lassen zwar den Dancefloor nicht aus dem Auge, sind aber gespickt mit Referenzen auf die Anfangstage der elektronischen Musik, Wave und Industrial. Warum das so ist, erklärt ein Blick auf die Liste der 16 Platten, die Willikens Musikgeschmack geformt, gebessert und gebildet haben. Warum die passionierte Theremin-Spielerin sich in ihrer Auswahl nicht auf 10 Favoriten reduzieren konnte, erklärt sie am besten selbst:

»Mein Fokus bei dieser »Top Ten« ist auf die Platten gerichtet, die ich entdeckt habe, bevor ich anfing aufzulegen. Wenn ich keinen thematischen Schwerpunkt gewählte hätte, wäre die Sache total ausgeufert! Also war mein Kriterium bei dieser Auswahl, dass jede Platte für mich die erste Berührung mit dem jeweiligen Genre war und dass ich diese Platten bis heute liebe! Es sind Platten auf die ich teilweise durch Zufall gestoßen bin, in einer Zeit in der ich nicht wusste was NM oder VG+ bedeutet und das es so etwas wie zum Beispiel Discogs gibt. Ich hatte nur einen Plattenspieler zu Hause und Freunde mit denen ich meine Musik teilen konnte und natürlich meine kleine Schwester, die ich mit guter Musik versorgen wollte, damit sie nicht auf komische Gedanken kommt! Jede dieser Platten hat mir eine Tür geöffnet und bei jeder dieser Platten hatte ich das Gefühl so eine Musik noch nie zuvor gehört zu haben. Ich hatte den absoluten Genuss naiver Ohren und dachte beim Hören: ›Ah! Oh! So etwas gibt es! Cool!‹  Mit nur 10 Platten wäre ich nicht hingekommen. ich hab mich also auf 16 beschränkt. Mehr Worte sind glaub ich nicht nötig, ich lasse die Platten mal lieber alleine, ohne meinen Kommentar!«

1 – »An Electric Storm« by White Noise, Island 1969
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2 – »Cottonwoodhill« by Brainticket, Bellaphon 1971
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3 – »20 Jazz Funk Greats« by Throbbing Gristle, Industrial 1979
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4 – »Scene 5« by The Sun God, Jack-FM 2006

5 – »Con« by Conrad Schnitzler, Paragon 1978

6 – »Live!« by Fela Ransome-Kuti and The Africa ’70 with Ginger Baker, Signpost 1971
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7 – »The Electric Lucifer« by Bruce Haack, Columbia 1970

8 – »No Tears« by Tuxedomoon, self-released 1978
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9 – »Les Tueurs De La Lune De Miel« by The Honeymoon Killers, Riskant 1981

10 – »Tazartès« by Ghédalia Tazartès, Ayaa 1987

11 – »Double Seven« by Upsetters, Trojan 1973

12 – »Geri Reig« by Der Plan, Warning/Ata Tak 1980
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13 – »Zuckerzeit« by Cluster, Brain 1974
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14 – »The Flying Lizards« by The Flying Lizards, Virgin 1980

15 – »Scientist And Jammy Strike Back!« by Scientist & Prince Jammy, Tojan 1982

16 – »Fresh Fruit For Rotting Vegetables« by Dead Kennedys, Alternative Tentacles 1980
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