Nun macht Konx-om-Pax auch Musik. Sein Debüt führt in eine Welt nach dem Clubzeitalter, menschenleer aber doch ästhetisiert. »Regional Surrealism« heißt das Album, ein Titel, der keine wirkliche Bedeutung hat, an dem Scholefield einfach der Klang gefiel. Der Schotte ist halt ganz und gar aufs Ästhetische bedacht. Nach bestimmten Elementen seiner Kunst befragt, bekommt man stets Sätze wie »that really stuck with me«, »I like how it sounds« oder »I just like the look of it« zu hören. Mit großem Interesse streift Konx-om-Pax musikalisch und gestalterisch durch die Formen und Designs der letzten 40 Jahre und adaptiert sie in seinen Arbeiten.
Es geht ihm dabei um Details, die eine Stimmung erzeugen, ein unbestimmtes Wohlgefallen, das nicht näher erläutert werden kann. Es ist einfach da. Was in seinen visuellen Arbeiten dann überspitzt als konkrete Farbe, bestimmte Form oder als Zitat gezeigt wird, findet in seiner Musik einen feinsinnigeren Ausdruck. »Ich habe ein eher sanftes, erdfarbenes Bild von meiner Musik, ich sehe viele abgerundete, verschwommene Kanten. Es gibt auch schnittige Sounds darin, aber sie sind nicht so offensichtlich.« Durch diese Unschärfe wird hier viel angedeutet und gleichzeitig offen gelassen; die Bilder und die Referenzen liegen verborgen, erst allmählich schälen sich Landschaften, Farben, Geschichten heraus. Die Fantasie wird angetriggert. Mit »something that sticks in your brain«, umschreibt er diesen Zustand, der außerdem seinen Wunsch offenbart, etwas zu erschaffen, musikalisch und graphisch, das man nicht mehr vergisst. Genau darin könnte sich auch seine Zugehörigkeit zu der Glasgower Clique um Hudson Mohawke und Rustie kennzeichnen, die sich beim Hören von »Regional Surealism« zunächst vielleicht nicht offenbart. Einen zweiten Aspekt spricht Scholefield selbst an: »Ich denke, wir mögen alle gerne Melodien, die sich auf die gleichen Einflüsse beziehen, nur präsentieren wir sie sehr unterschiedlich.« So besehen ist Konx-om-Pax und seine Kunst ein nur logisches und zugleich eminent wichtiges Teil in einem größeren Puzzle. Das zeigt junge Menschen aus Glasgow, die auch 2012 den Zeitgeist prägen.Es geht dabei oftmals um Details, die eine Stimmung erzeugen, ein unbestimmtes Wohlgefallen, das nicht näher erläutert werden kann. Es ist einfach da.