King Buzzo wählt 10 Schallplatten, die ihn geformt, gebessert und gebildet haben

08.10.2024
Seit 1983 oder so ist Buzz Osborne als Gitarrist und Sänger im Namen des Rock unterwegs, spielt in Bands wie den Melvins, Fantômas oder einst mit Kurt Cobain in Fecal Matter, war nicht unbeteiligt an der Entwicklung von mindestens zwei Rockstilen, Grunge und Sludge. Jetzt ist er mit neuer Platte als King Buzzo solo auf Tour. Die Gelegenheit ihn nach 10 prägenden Schallplatten zu fragen.

King Buzzo, wie Melvins-Gitarrist und -Sänger Roger »Buzz« Osborne von seinen Fans liebevoll genannt wird, ist die Sphinx des extremen Rock. Mit grimmigem Humor schöpft er seit rund vier Jahrzehnten aus der unheiligen Ursuppe immer wieder neue Erkenntnisse, die er mit seinem ewigen Sidekick Dale Crover zu wundersamen Alben verarbeitet, deren Ästhetik sich Eindeutigkeiten mit brachialer Eleganz entzieht.

Osborne blieb musikalisch immer kompromisslos. Seine Suchbewegungen betrieb er auch außerhalb der Stammband. Zum Beispiel in Projekten wie Fantômas mit Mike Patton, Dave Lombardo und Trevor Dunn, oder innerhalb der Zusammenarbeiten mit Noise-Legende Lustmord, Polit-Punker Jello Biafra (Dead Kennedys) oder den Bombastfricklern Tool. Seit einiger Zeit veröffentlicht er auch Soloalben.  

Die eine große Konstante in Osbornes mittlerweile fast unüberschaubaren Werk ist dabei wohl die Konsequenz, mit der nach eigenen Regeln gespielt wird. Auch die Zusammenarbeit mit der Plattenindustrie in den 90er-Jahren änderte daran nichts.  

Unkonventionel unplugged

Zurzeit ist Osborne wieder einmal dabei, seinem Gesamtwerk neue Facetten hinzuzufügen. Mit dem Bassisten Trevor Dunn, mit dem er über die Jahre nicht nur bei Fantômas zusammen gespielt hat, erkundet er die Möglichkeiten, sein Repertoire mit akustischen Instrumenten in einer neuen Konstellation neu zu deuten. Kaum überraschend hat das mit gängigen Unplugged-Konzepten wenig gemein. Dunn hat mit Avantgarde-Größen wie John Zorn, Nels Cline, Mary Halvorson und Roswell Rudd gespielt und ist Osborne weit mehr als ein Begleiter.  

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Mögen die Melvins, zu denen Dunn übrigens auch ein paar Jahre gehörte, bisweilen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten gestoßen sein, erweist sich Osborne damit weiterhin als solitärer Suchender.  Welche 10 Schallplatten ihn auf seinem Lebensweg besonders prägten, hat uns King Buzzo hier verraten.


The Who
Who's Next
Polydor • 2023 • ab 22.99€

Buzz Osborne: Mit Sicherheit meine Lieblingsband und mit Abstand die beste Live-Band der 1960er Jahre

Redaktion
Judy Garland
Live at Carnegie Hall
Capitol • 1961 •

Buzz Osborne: Ich werde nie müde von dieser Platte. Unglaubliche Leistung von einem riesigen Monster.

Redaktion
Tom Waits
Blue Valentine
Asylum Records • 1978 •

Buzz Osborne: Ich höre mir diese Platte seit fast 40 Jahren jede Woche ganz oder teilweise an. Live auf zwei Spuren aufgenommen. Unglaublich.

Redaktion
Alice Cooper
School's Out
Rhino • 1972 • ab 41.99€

Buzz Osborne: Phänomenal. Das beste Album, das Alice je gemacht hat. Gruselig und beängstigend.

Redaktion
The Stooges
Fun House
Rhino • 1970 • ab 44.99€

Buzz Osborne: Eines der besten Alben, die je gemacht wurden. Ich traue Menschen nicht, die dieses Album nicht kennen. Wenn du es kennst und es dir nicht gefällt … dann leb wohl.

Redaktion
The Rolling Stones
Sticky Fingers
Universal • 1971 • ab 21.99€

Buzz Osborne: Wenn dir diese Platte nicht gefällt, dann magst du einfach keine Rockmusik. Mein Lieblingsalbum der Stones.

Redaktion
Throbbing Gristle
Heathen Earth
Mute • 1980 • ab 25.99€

Buzz Osborne: Mach das Licht aus und lass das Ding laufen.

Redaktion
David Bowie
Diamond Dogs
Parlophone • 1974 • ab 37.99€

Buzz Osborne: Ich hatte das, als ich 12 war. Ich hatte noch nie so etwas gehört. Es hat mich umgehauen. Und tut es immer noch.

Redaktion
Flipper
Generic Flipper
4 Men With Beards • 1982 • ab 24.99€

Buzz Osborne: Als ich das vor etwa 40 Jahren zum ersten Mal hörte, hatte ich so etwas noch nie gehört. Ein GROSSES Album für mich.

Redaktion
Miles Davis
On The Corner
Music On Vinyl • 1972 • ab 29.99€

Buzz Osborne: Verdammt gute Platte! Viele Jazzfans hassen diese Platte, aber sie liegen falsch.

Redaktion