Als 2013 die erste STAUB-Party im Berliner Club ://about:blank stattfand, war die Stadt eine andere als heute. Die Mieten waren einigermaßen erschwinglich, Wohnungen (mit Anmeldung!) keine mythischen weißen Wale, hinter denen die halbe Stadt her war, und der geplante Ausbau der A100 – eine existenzielle Bedrohung für das ://about:blank sowie ein halbes Dutzend anderer Clubs – schien hintergründig und ungreifbar. Es war auch eine andere Ära in Hinsicht auf die Techno-Szene der Stadt, die gerade jenseits der Minimal-Ära erwacht war. Der Sound war dunkel, die Nächte waren lang und die Timelines der Fans voll mit Bildern von DJs, die ihre Version der Christus-Erlöser-Pose präsentierten.
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Das Prinzip von STAUB war in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Zum einen begannen die Partys um 10 Uhr morgens und dauerten bis 22 Uhr, was eine gesunde Mischung von Menschen anzog. Diejenigen etwa, die dort ihren zweiten oder dritten Stopp während eines 30-stündigen und alles andere als gesunden Marathons abhielten, und andere, die nach einer Mütze Schlaf und einem Sektfrühstück gerade erst in Gang kamen. Angelockt wurden sie allesamt von den moderaten Preisen, einer entspannten Atmosphäre und nicht zuletzt vom trockenen, aber freudvollen Sound von STAUB. Nicht aber kamen sie wegen der Line-ups, das bis heute nie im Voraus bekannt gegeben wird. Im STAUB ist die Party der eigentliche Headliner. Schnell wurde die Reihe so zu einer Institution in der vielfältigen Berliner Techno-Landschaft und bleibt eine Bastion in einer schnelldrehenden Szene. Die nächste, extralange Ausgabe findet am 10. Juni 2023 statt.
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Nachdem STAUB Anfang des Jahres ihr zehnjähriges Bestehen mit einer 24-stündigen Party und der Veröffentlichung einer Compilation auf dem angeschlossenen Label Intergalactic Research Institute For Sound gefeiert hat, wählt ihr Gründer Irakli Kiziria zehn EPs und Tracks aus, die den Sound der Party in letzter Zeit geprägt haben. Kiziria, der STAUB zusammen mit Ines Manseder und Jan-Frederik Henschen betreibt, hat nicht etwa All-Time-Favs ausgewählt. Und stattdessen Schallplatten, die er als Resident vor Kurzem dort gekauft oder gespielt hat und die somit den sich ständig wandelnden Status quo von STAUB repräsentieren. Darum schließlich geht es ja: sich im Moment zu verlieren und ihn auszukosten. Achtung, es wird staubig. Nachher abspülen bitte nicht vergessen.
Irakli Kiziria: Diese Platte hat mich sofort überzeugt und das nicht nur deswegen, weil ich JakoJako für eine der vielversprechendsten Künstler:innen des heutigen Techno halte. Die Musik hat eine sehr spezielle Stimmung, die sehr intensiv ist. Wenn man sie richtig einsetzt, entfaltet sie ihre Wirkung wie eine Explosion von Emotionen.
Redaktion Zur ReviewIrakli Kiziria: Das neueste Angebot von Dial Records, voll an Emotionen und Geschichten. Perfekt für den Nachmittag im STAUB-Garten.
RedaktionIrakli Kiziria: Techno ohne Stanislav Tolkachev gibt es für mich nicht. Seine neueste EP auf Mord ist natürlich wieder ein Meisterwerk des zeitgenössischen Techno. Mehr kann man dazu nicht sagen.
RedaktionIrakli Kiziria: Ein facettenreiches Album, das in verschiedenen Situationen eingesetzt werden kann. Downtempo für draußen, hypnotische Momente und experimentelle Akzente. Aber am besten hört man es sich - wie alle Susuma Yokota-Produktionen - zu Hause an.
RedaktionIrakli Kiziria: Ob Original oder Remix: egal! Beide sind »on Point«.
RedaktionIrakli Kiziria: Die perfekte Musik für den Beginn einer STAUB-Party - trippy und musikalisch abwechslungsreich. Da fällt die Entscheidung schwer, welches Stück man spielen soll! Alle haben ihre ganz besonderen und einzigartigen musikalischen Qualitäten.
RedaktionIrakli Kiziria: Das jüngste Release des neuen Labels von DJ Nobu. Dieser »Mountain-Valley-Sound« landet direkt aus Japan in meinem Plattenkoffer. Und wieder fällt die Entscheidung schwer, welchen Track ich auflegen soll. Abwechslungsreich und emotional.
RedaktionIrakli Kiziria: Uno, due, tre, quattro, here we go: Italo-Ghetto! Dazu kann man nichts mehr sagen: »My sound speaks as if it were a friendly discussion between grandmothers, prostitutes and drug dealers who frequent the same benches drinking iced tea in the afternoon.« Das ist STAUB-Garten-Sound!
RedaktionIrakli Kiziria: »A beat that is the heartbeat of techno«, steht in der Beschreibung dieser Platte und so klingt sie auch. Sie eignet sich perfekt für emotionale Einstimmung; dafür, Akzente zu setzen und zu zeigen, wo die Reise hingehen kann.
RedaktionIrakli Kiziria: Wie bei allen anderen STAUB-Compilations und STAUB-Events werden die Künstler:innen nicht bekannt gegeben. Der Fokus liegt auf der Musik und nicht auf den Namen. Auch diese Platte ist sehr bunt gemischt und repräsentiert die Vielfalt der Musikstile, die wir auch bei unseren Events spielen.
Sebastian Hinz Redaktion