Alice Whittington, besser bekannt als Norsicaa, ist nicht nur musikalisch eine vielseitige Künstlerin, sie ist auch Label-Managerin, DJ und Produzentin. Mit ihrer festen Residency bei Soho Radio in ihrem Wohnort London, beeinflusst sie regelmäßig die dortige Musikszene. Ihre Arbeit beim renommierten Label Soundway Records hat ihre Suche nach neuer Musik maßgeblich geprägt. Sie schätzt die Vielfalt der Artists und deren Einflüsse, die sie immer wieder inspirieren und ihr ermöglichen, neue Genres, Instrumente und Sprachen zu entdecken.
Aufgewachsen ist sie mit zwei Musiker:innen als Eltern, was ihren Weg in die Musikwelt natürlich stark geprägt hat. Ihre eigene musikalische Reise begann jedoch vor allem mit groovigem Soul, Funk und Hip-Hop: Zwar kann sie sich nicht mehr genau erinnern, ob es sich bei ihrer ersten Schallplatte um D’Angelos »Voodoo« oder Daft Punks »Discovery« handelte – beides für sie sehr wichtige Werke, die ihren Musikgeschmack nachhaltig beeinflussten -, dafür aber umso besser an ihre allererste CD: The Fugees‘ »The Score«.
Ihr organisiertes Chaos
Heute verliert sich Norsicaa gerne in verschiedenen Genres wie Italo-Disco, Amapiano, Breakbeat und Asian Funk. Ihre früh entdeckte Leidenschaft für Hip-Hop, Drum’n’Bass und Street Soul ist bis heute ungebrochen. Aktuelle Favoriten in ihrer Sammlung sind unter anderem Sam Dons Compilation »Just A Touch« und Barbara Hernandez‘ »All Night Tonight«.
Norsicaas Plattensammlung spiegelt ihre Liebe zur Musik wider. Durch häufige Umzüge hat sie ihren materiellen Besitz auf ein Minimum reduziert und zählt heute rund 1.000 Schallplatten, 6.000 digitale Alben und mehr als 40.000 Songs. Mit ihrem Partner teilt sie sich eine Sammlung von rund 5.000 Platten, geordnet nach einem System, das nur sie wirklich durchschaut. Sie nennt es liebevoll ihr »organisiertes Chaos«. Für ihre Sets kaufe sie nur Platten, die tiefe Emotionen in ihr wecken, nicht aus Sammelleidenschaft.
Auf die Frage, was sie sich für die Zukunft wünscht, muss Norsicaa nicht lange überlegen: Weltfrieden. Daneben hofft sie, dass Verbraucher:innen mehr Druck auf Streaming- und Social-Media-Unternehmen ausüben, um bessere Tantiemen für Künstler:innen zu erreichen. Dieses Jahr freut sie sich besonders auf die Veröffentlichung ihrer eigenen Compilation auf Soundway, die Funk, Pop und Disco der Siebziger und Achtziger in Südostasien präsentiert und Ende des Sommers erscheinen soll.