»Immer deep, aber mit einem Twist«, beschreibt die Französin Laura BCR ihren Musikstil. Wer denkt, die drei Buchstaben hinter ihrem Namen stünden für »Binding Corporate Rules«, ein Regelwerk für Datenschutz, hat noch nie vom ehemaligen Bass Cadet Recordstore in Berlin-Neukölln gehört. Doch bevor Laura 2013 Paris verließ, um mit einem Freund einen Plattenladen zu eröffnen, prägte die pulsierende Clubszene ihre musikalische Ausrichtung maßgeblich.
Zunächst führte sie der Weg zu Techno-Partys in besetzten Häusern und Lagerhallen. Als Produktionsleiterin für Bands besuchte sie viele Konzerte und reiste zwischendurch auch immer wieder nach Berlin. In einer Welt, die so schnelllebig und anspruchsvoll ist, findet Laura BCR es wichtig, sich mit Klängen zu entspannen. In ihrem Mix für uns möchte sie uns auf eine Reise mitnehmen, die dazu dient, den Alltag zu beruhigen.
Reisende im Auftrag des Klangs
Die Wurzeln ihrer eigenen musikalischen Klangreise reichen bis in ihre Kindheit zurück, in der sie in einer Familie von Liebhaber:innen von Disco und House aufwuchs. Am meisten beeinflusst hat sie jedoch die Zeit zwischen 2013 und 2016, in der sie sich mit den verschiedensten Szenen und Genres auseinandergesetzt, alle möglichen Platten studiert, die Clubkultur geatmet hat. Ihre Inspirationen reichen von Psyk und Moritz von Oswald, Rhythm And Sound und Luigi Tozzi bis hin zu Autechre, Steffi und Deepchord. In ihrer Musik und ihren Sets finden sich Einflüsse aus Dub, Ambient, Folklore, Techno, IDM, Electro und Acid, die sie zu einem faszinierenden Klangteppich verwebt.
Human Behavior
Dennoch hat sich die DJ und Gründerin von On Board Music, einer Booking-Agentur und Label, über die Jahre ihre eigene Soundidentität geschaffen und versucht nicht, sich an bestimmten Vorbildern zu orientieren. Ihr Schaffensprozess, sowohl beim Mixen als auch beim Produzieren, ist von Intuition geprägt. Die Frage, ob ein Track oder Mix fertig ist, beantwortet sie ebenso intuitiv. Ihr wichtigstes Kriterium bei der Auswahl von Tracks ist, dass sie eine Seele haben, schräg genug sind und Emotionen wecken. »Das kann eine starke Melodie sein, ein kraftvoller Bass, eine besondere Kick Drum – es gibt keine Grenzen, da meine Sets in den Clubs nicht vorhersehbar sind.«