Nach einem Auslandssemester kehrte Meg10 mit einem brennenden Wunsch nach Berlin zurück: Sie suchte nach Party-Räume, an denen sie ihre Leidenschaft für Musik mit Gleichgesinnten teilen konnte. Doch zu ihrer Enttäuschung fand sie kaum solche Orte, vor allem nicht in der Hip-Hop-Szene. Dieser Mangel an geeigneten Veranstaltungsformaten war für sie der entscheidende Moment, selbst aktiv zu werden und Events ins Leben zu rufen, die ihren Idealen und Überzeugungen entsprachen.

Hoe_mies, eine Revolution in der Szene

So entstand das Konzept von Hoe_mies. Gegründet als Kollektiv und Plattform für marginalisierte Communities, insbesondere für die queere, schwarze und braune Community, wurde Hoe_mies schnell zu einem festen Bestandteil des Berliner Nachtlebens. Meg10s Partys sind bekannt für ihre musikalische Vielfalt und ihre inklusive und politische Botschaft.

Der Name Hoe_mies ist eine spielerische Kombination aus »homie« und »hoe«, stellt Diskriminierung gegen weibliche Sexualität in Frage und fördert eine sexpositive Haltung. Indem sie diese Begriffe reclaimen, setzen Hoe_mies ein kraftvolles Zeichen gegen Slut-Shaming und Stigmatisierung von Sexarbeit, während sie gleichzeitig die tiefe Freundschaft zwischen den Gründerinnen Gizem Adiyaman und Lucia Luciano zelebrieren. Seitdem Lucia Luciano Hoe_mies verlassen hat, kümmert sich Meg10 allein um dessen Fortbestehen.

Pionierin der neuen Clubmusik

Sie selbst bedient als DJ ein sehr breites Spektrum an Genres, darunter Hip-Hop, Dancehall, Neoperreo, 90er & 2000er Classics, Afro & Baile Funk bis hin zu Jersey Club, House & Breakbeat. Bekannt geworden ist sie durch ihren genreübergreifenden Sound, der Hip-Hop und elektronische Musik virtuos miteinander vereint.

Meg10s Arbeit als Veranstalterin und DJ ist eng mit ihren politischen Überzeugungen verbunden. Sie bringt ihre Überzeugungen konsequent in ihre Veranstaltungen ein und bietet mit ihren FLINTA–Partys einen Gegenpol zu den dominanten, heteronormativen Räumen in Berlin. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihr Pioniergeist haben sie zu einer zentralen Figur in der Musikszene gemacht. Sie ist und bleibt eine wichtige Stimme, die weiterhin für Inklusivität und Veränderung kämpft und sicherstellt, dass Berlins Musikindustrie und Nachtleben Räume sind, in dem sich jede:r sicher, respektiert und frei fühlen kann.