Das Schaffen von FloFilz folgt seit jeher eher der Sehnsucht als den neuesten Trends. Paris, Lissabon, Japan – der Beatmaker mit biografischen Bezügen zu Belgien und Bochum streckt seit seinem Soundcloud-Debüt rund um den Überraschungshit »Gitdown« 2014 seine Ohren in die Welt, die Welt aber auch in seine Musik. Ob mit »Metronom«, »Cenário« oder zuletzt »Yurika« (mit dem HipHop-Quartett Bokoya), Florian Maier (so sein bürgerlicher Name) zelebriert auf seinen Releases eine unaufgeregte Zeitlosigkeit, die Tastemaker von NTS über BBC bis Boiler Room in internationale Einigkeit und Glückseligkeit versetzt.
Eine unaufgeregte Zeitlosigkeit
Auf seinem aktuellen Album »handful« beweist der Wahlberliner einmal mehr, dass die klassische Hip Hop-Bauart mit Samples aus Cool Jazz oder Bebop, Drumkits im 80er BPM-Bereich und dem Spirit von Pete Rock oder Q-Tip auch im Jahr 2024 nicht auf Musikalität und Facettenreichtum verzichten muss. Der studierte Geiger führt geschmackvoll und unaufdringlich durch zehn instrumentale Lo-Fi-Tunes (das einzige Vocal-Feature findet sich auf »Magic« mit der kanadischen Sängerin Kallitechnis), die sich noch mehr zurücklehnen als Ice Cube im Eames Chair.
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Wenn sich der Jazzliebhaber, ehemalige Orchestermusiker und Sohn zweier Berufsmusiker:innen nicht gerade Streamingminuten mit Gleichgesinnten wie MF Doom, Alfa Mist, Juju Rogers, Wun Two oder seinem Freund und Mentor Hubert Daviz teilt, steht er auf verschiedenen Kontinenten mit ebenso großer Sorgfalt hinter den DJ-Controllern. Zu hören in unserem heutigen Guest Mix.