Flying Lotus – Lachen und Denken

14.05.2009
Foto:Warp Records Ltd.
Steven Ellison gilt als Heilsbringer der weltweiten Beat-Community und hat sich mit seinen innovativen Instrumentalproduktionen zwischen Abstract Hip-Hop und Electro seine eigene kleine Nische geschaffen.

Mit dem Musikmachen angefangen hast du für Adult Swim, ein Cartoon Network. Haben Zeichentrickfilme für deine Sozialisation als Teenager demnach auch eine große Rolle gespielt?
Flying Lotus: Auf jeden Fall! Als ich klein war, habe ich nichts anderes getan als mir Zeichentrickfilme anzuschauen: Ghostbusters, Ninja Turtles, Looney Toones, Ren & Stimpy – wirklich alles. Ich bin ein großer Cartoon-Fan, arbeite gerade selbst an einem kurzen Animationsfilm und zeichne dabei alles selbst. Damit geht ein langjähriger Traum von mir in Erfüllung. Aber ich stehe gerade erst am Anfang mit diesem Projekt und habe vielleicht gerade mal eine Minute davon fertig gestellt.

Würdest du sagen, dass man diesen Zeichentrickfilm-Einfluss auch aus deinen Produktionen heraushören kann?
Flying Lotus: Definitiv. Natürlich klingt vieles von meinem Zeug sehr ernsthaft, aber man findet auch immer wieder viele kleine humoristische und komödiantische Aspekte darin. Es geht eben um die richtige Balance. Und lachen und denken müssen sich nicht gegenseitig ausschließen.

»Ich werde schließlich dafür bezahlt, stoned zu werden und meine Fantasie zu benutzen. Also gebe ich mich diesem Schicksal hin.«

Flying Lotus
Arbeitest du denn gerade an neuen Produktionen?
Flying Lotus: Natürlich. Immer. Ich werde schließlich dafür bezahlt, stoned zu werden und meine Fantasie zu benutzen. Also gebe ich mich diesem Schicksal hin (lacht). Ich arbeite aber derzeit nicht nur an meinem eigenen neuen Album, sondern auch an einem Teil der DJ-Kicks-Reihe. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Ahnung davon, wie Beides am Ende klingen wird. Ich habe aber das Gefühl, dass es bei mir gerade wieder etwas HipHop-lastiger, nach vorn gerichtet und nicht mehr diesen Abstract-Beat-Charakter haben wird.

Musik bedeutet ja in erster Linie, etwas zu erschaffen. Im Zusammenhang mit deinen Produktionen liest man aber immer wieder, dass du das genaue Gegenteil machst, nämlich zu zerstören: Songstrukturen, Musik-Traditionen, längst überholte Denkweisen. Wie denkst du darüber?
Flying Lotus: Da ist sicherlich etwas dran. Viele Leute produzieren Tracks immer nach traditionellen Mustern: Strophe, Refrain, Bridge – das ist eben die Regel. Aber ich entziehe mich dem, schon weil ich kaum Vocals benutze. Deshalb kann ich tun und lassen, was immer ich will. Meine einzige Regel ist, keiner Regel zu folgen. Nur neuen Ideen.

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