Seit 2006 wird bei End Of The Weak (EOW) nun schon die Spreu vom Weizen unter den Deutschrappern getrennt. Dabei ist es im Konzept der Veranstaltung verankert, nicht den treffsichersten Beleidiger, sondern den kreativsten Freestyler zum Sieger zu kühren. Am 23.4 findet die erste Challenge in diesem Jahr statt, was uns veranlasste den Jungs von End Of The Weak (in vollständiger Besetzung bestehend aus Special Agent ZuluBorke, Knightstalker, Furious, Pyeah und iGadget) die Möglichkeit zu geben, uns End Of The Weak noch einmal vorzustellen.
Was ist End Of The Weak? Wo kommt es her?
Furious: End Of The Weak ist weltweites, 2001 in New York entstandenes, HipHop-Movement. Wir sind keine Crew, kein Label und keine Party-Reihe, sondern ein Zusammenschluss aktiver HipHopper, die miteinander im Austausch stehen und ihre Kultur in verschiedener Weise und an unterschiedlichen Orten fördern möchten. Abgesehen von Partys, Konzerten und musikalischen Veröffentlichungen steht bei uns vor allem unsere MC Challenge im Mittelpunkt, eine Art lyrischer Fünfkampf für Rapper.
Wie genau sieht dieser Wettbewerb aus?
iGadget: Üblicherweise versucht man bei Battles den Gegner mit den besten oder niveaulosesten Sprüchen runter zu putzen. Beim End Of The Weak arbeitet der MC nicht nur mit einem Mittel, sondern es wird sich in verschiedensten Disziplinen mit anderen Freestylern gemessen. Dafür hat das EOW 5 Disziplinen festgehalten, damit die Freestyler miteinander verglichen und bewertet werden können. Dazu gehört es einen Song zu performen und ein A Capella Rap zu bringen. Beim Grab The Bagâ„¢ muss der MC fünf willkürliche Dinge aus einem Sack ziehen und sie in den Freestyle einbauen. In der Kategorie MC vs. DJ sucht der DJ die unmöglichsten Beats, Geschwindigkeiten oder Stile aus, um dem Freestyler größt Mögliches abzuverlangen. Zuletzt freestylen alle MCs zusammen in einer Runde auf den selben Beat.
Inzwischen gibt es die Reihe in mehreren Ländern. Sind die Freestylekategorien in allen Ländern dieselben?»Wir sind keine Crew, kein Label und keine Party-Reihe, sondern ein Zusammenschluss aktiver HipHopper, die miteinander im Austausch stehen und ihre Kultur in verschiedener Weise und an unterschiedlichen Orten fördern möchten.«
Furious
Special Agent ZuluBorke: Ja, die Kategorien oder Disziplinen sind weltweit immer gleich. Vereinzelt wird mal anstatt des DJs eine Band oder ein Beatboxer genommen, die Grundregeln und Disziplinen bleiben aber gleich.
Ihr wollt mir eurer Veranstaltung »Aggressionen minimieren und ein Gemeinschaftsgefühl der MCs fördern«. Wie kann das über Freestyle Raps erreicht werden?
iGadget: In dem man Menschen eine Plattform bietet, auf der sie sich darstellen und miteinander messen können. Das ist jetzt nichts Neues und passiert auch in anderen Cyphers, jedoch sind bei uns nicht Kraftausdrücke der direkte Weg ins Ziel, sondern Technik, Stil, Aussage und Respekt. Letzteren kann man nicht ernten, wenn man nicht selber Respekt zollt. Bekommt man aber Respekt, hat man auch weit weniger Gründe, um aggressiv zu werden.
Seit 2006 gibt es EOW in Deutschland nun. Was hat sich seit dem getan?
Special Agent ZuluBorke: Wir alle haben sehr harte Arbeit hinter uns, um uns zu etablieren. Mittlerweile haben wir das geschafft. Wir arbeiten im zweiten Jahr mit dem Splash! zusammen und werden nun auch zum zweiten Mal eine Deutschlandtour vollziehen.
Inzwischen kann man sich über lokale Events für immer weitere qualifizieren – wie verläuft der Weg des Gewinners?
Furious: Wenn ein MC das Qualifying in seiner jeweiligen Stadt gewinnt, landet er bei der nächsten amtlichen Challenge, was in diesem Fall auf dem Splash! sein wird. Nach einem Jahr und mehreren dieser »großen« Challenges treten dann alle Sieger noch einmal in einem Finale gegeneinander an. Wer dieses gewinnt, vertritt Deutschland beim nächsten World Final, welches ebenfalls jährlich, meist im Gastgeberland des Vorjahressiegers, ausgetragen wird.
Wie darf man sich eine EOW Weltmeisterschaft vorstellen? Wenn alle in ihren jeweiligen Sprachen rappen, wie wird dann bewertet?
Furious: Beim World Final treten alle Teilnehmer in ihrer Muttersprache an. Dies bedeutet natürlich, dass die Jury aus multilingualen Mitgliedern besteht, die darüber hinaus diverse Dolmetscher/Berater zur Seite gestellt bekommen. So wird gewährleistet, dass jedes Mitglied der Jury die Textinhalte jedes Teilnehmers nachvollziehen kann. Darüber hinaus steht MC aber eben auch immer noch für »Move the Crowd«, und oft genug entscheiden auch bei rein deutschsprachigen Challenges vor allem Ausstrahlung und Energie des Teilnehmers über die Gunst von Publikum und Jury.
Knightstalker: Bei den World Finals wird dem lyrischen Inhalt etwas weniger Bedeutung gewidmet. Die anderen Kriterien wie u.a. Flow, Bühnenpräsenz und Publikumsresonanz treten darfür mehr in den Vordergrund.
Erstmal freuen wir uns auf das nächste Event am 23.4. hier in Berlin. Wie wollt ihr das Publikum nach der großen Relaunch-Party mit Harris und Morlokk Dilemma bei Stange halten?
iGadget: Mit guten MCs die an der Challenge teilnehmen und unseren Homies vom EOW. Dieses Event wird viel familiärer werden. Außerdem wollen wir damit wieder mehr den Untergrund unterstützen, was eines unserer Kernthemen ist. Darüber hinaus denke ich sind Amewu und Chefket und unsere Jungs aus dem Pott – Meller, Skor u.v.a. Terence Chill im Rahmenprogramm auch nicht zu verachten. Dieses Mal wird wieder angepackt und die Weakness ausgetrieben!